Zweite Erklärung der Besetzer*innen des Instituts für Sozialwissenschaften

19.01.2017, Lesezeit 2 Min.
Gastbeitrag

Seit Mittwoch Nachmittag ist das Institut für Sozialwissenschaften (ISW) der HU Berlin besetzt. Wir spiegeln die zweite Presseerklärung der Besetzer*innen.

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Das Institut für Sozialwissenschaften (ISW) der HU Berlin bleibt zunächst bis Freitag besetzt. Über das darüber hinausgehende Vorgehen entscheidet die Vollversammlung der Besetzer*innen. Es finden heute (19.01) und morgen keine Lehrveranstaltungen am ISW statt. Stattdessen wird an den beiden Tagen in Selbstorganisation ein Programm aus Workshops und Vorträgen angeboten. Die Besetzer*innen behalten ihre Forderung bei: Eine Revision der Entscheidung des Präsidiums, Andrej Holm zu entlassen, oder alternativ, die Schaffung einer neuen unbefristeten Stelle am Lehrbereich Stadt- und Regionalsoziologie für Andrej Holm. Die Besetzer*innen bedanken sich für die Solidarität von mietenpolitischen Initiativen, dem Studierenden-Parlament der HU, den Asten der Berliner Universitäten und Hochschulen, Fachschaften und Teilen des Mittelbaus und rufen zur praktischen Unterstützung der Besetzung auf. Die vorliegende Erklärung gibt den Konsens des ersten Besetzer*innenplenums vom 18.1. wieder.

Obwohl in den letzten Wochen von vielen Seiten Solidaritätsbekundungen mit Holm ausgedrückt wurden, verkündet Frau Kunst, die Präsidentin der HU, am Mittwoch, den 18.01. die ordentliche Entlassung des Dozenten an dessen Institut für Sozialwissenschaften. In einer kurzen Diskussion machen die Studierenden deutlich, dass die Entscheidung entgegen der Darstellung von Kunst eine politische und keine rein jurstische ist, auch das Arbeitsrecht bietet einen Auslegungsspielraum. Dazu Besetzerin Rosa: „Wie würde eine Präsidentin handeln, die hinter Holm steht? So jedenfalls nicht – dieser Umgang mit einem profilierten und allseits anerkannten Forscher ist für uns nicht hinnehmbar.“

Direkt im Anschluss an die Erklärung der Präsidentin besetzen rund 150 Studierende und solidarische Interessierte das Intitut für Sozialwissenschaften. Am Nachmittag wird eine Küche für Alle, Diskussionsrunden und ein vorläufiges Programm aus Workshops, Vorträgen und Filmvorführungen für die kommenden Tage auf die Beine gestellt. Auf einem ersten Plenum am frühen Abend verständigen sich die Besetzer*innen auf das weitere Vorgehen und bekräftigen ihre Forderungen nach einem Verbleib Holms. Über Nacht verbleiben ca. 50 Besetzer*innen im Institut.

Weitere Informationen aus der Vollversammlung der Besetzer*innen folgen am frühen Nachmittag und laufend über den Twitteraccount: @holmbleibt.

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