Zionistische Schmierereien an der FU: Genozidverherrlichung und Bedrohungen

12.06.2024, Lesezeit 3 Min.
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Foto: privat

Am Mittwoch Morgen entdeckten wir auf dem Campus der Freien Universität Berlin zahlreiche gewaltandrohende, pro-genozidale Schmierereien. Gegen die Angriffe auf linke, studentische Räume und den Kampf gegen Genozid an der Uni müssen wir uns organiseren.

Auf dem gesamten Campus der Freien Universität Berlin (FU) fanden sich am Mittwochmorgen rassistische und teils gewaltandrohende pro-israelische Schmierereien. Vor dem Gebäude des AStAs und des Instituts für Islamwissenschaften fanden sich Tags wie „Fuck Palestine“, „Fuck Islamismus“ oder „Go IDF Go“. Auch vor dem linken, studentischen „Roten Café“ haben Unbekannte „Lang lebe Israel“, „Drecks-Antisemiten verpisst euch“, und „Fuck KGK“ gesprüht. 

Mit der IDF sind die „Israel Defense Forces“, also das israelische Militär gemeint. Die Armee, die seit dem 7. Oktober in Gaza einen Genozid verübt, bei dem mittlerweile weit über 30.000 Menschen ermordet wurden und fast die komplette Infrastruktur des Gazastreifens zerstört wurde – von Universitäten über Straßen und Häuser zu Krankenhäusern. Die IDF verübte auch schon vor dem 7. Oktober und auch außerhalb des Gazastreifens zahlreiche Massaker an Palästinenser:innen. „Go IDF Go“ zu schreiben kommt einer Morddrohung für alle palästinensischen Studierenden und Beschäftigten an der FU gleich. Das zeigt einmal mehr: Palästinensische Studierende und Beschäftigte sind nicht sicher an der FU. 

Außerdem waren auch Klasse Gegen Klasse und unsere Hochschulgruppe Waffen der Kritik explizit Ziel der Attacke. Der Angriff auf uns reiht sich ein in eine ganze Kette von Bedrohungen, Einschüchterungen und Verleumdungen, die wir seit Monaten an der FU erleben. So wurden erst Anfang des Jahres die Plakate unserer Liste zur Wahl des FU-Studierendenparlaments in ähnlicher Weise beschmiert. In den letzten Wochen kam es außerdem zu mehreren klaren Einschüchterungsversuchen zionistischer Studierender gegen einzelne Mitglieder von Waffen der Kritik.

Der Angriff zielte aber nicht allein auf uns. Das Ziel waren linke Strukturen an der Universität im Allgemeinen. Den Zionist:innen ist es unerträglich, dass sich Studierende selbstorganisiert gegen den Genozid in Gaza und die Mittäterschaft ihrer Unis wehren. Dabei werden Kritik am Staat Israel und Antizionismus gleichgesetzt mit Antisemitismus, wie es in den vergangen Monaten und Jahren oft getan wurde, um jegliche Kritik am Vorgehen Israels zu deligitimieren. 

Die Universitätsleitung ließ Anfang Mai das Palästina-solidarische Protestcamp an der FU mit massiver Polizeigewalt räumen, ohne in Dialog mit den Studierenden getreten zu sein. Seitens des Berliner Senats wurde der FU-Präsident Günther Ziegler für sein Vorgehen gelobt. So Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU): „Wir dürfen auch an den Hochschulen nicht wegschauen, wenn antisemitische Parolen und Judenhass an den Universitäten verbreitet werden.“ Der Berliner Senat und das Präsidium der FU bereiten also den Weg für Schmierereien wie die in der letzten Nacht. 

In der BILD wurden die protestierenden Studierende als „Krawall-Studis“ und „Judenhasser“ beschimpft und auch die Lehrenden, die sich in einem offenen Brief gegen die Räumung der Besetzung aussprachen, wurden als „UniversiTÄTER“ verleumdet und standen massiver medialer Hetze gegenüber. 

Wir werden uns davon nicht einschüchtern lassen und weiter entschlossen gegen die Unterstützung Deutschlands am israelischen Genozid in Gaza und die Repression kämpfen. Lasst uns in diesem Kampf viele werden und gemeinsam die nächsten Schritte diskutieren. Kommt dafür zur studentischen Vollversammlung an der FU Berlin.

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