Zionist:innen stören schon wieder!

21.12.2023, Lesezeit 6 Min.
Gastbeitrag

Das vorgestrige Treffen des Palästinakomitee der FU Berlin wurde von der von Zionist:innen zur Schikane gerufenen Polizei gestört. Wir spiegeln solidarisch das Statement des Palästinakomitees FU Berlin.

1
Foto: Baki von Klasse Gegen Klasse

English version below.

Gestern fand unser zweites Treffen als Solidaritätskomitee für Palästina an der FU statt. Über 30 Personen versammelten sich, um die Geschehnisse der Besetzung, die Polizeirepression und Angriffe von rechten Störer:innen und der Presse zu besprechen.

Doch schon vor dem Treffen wurden Teilnehmer:innen auf dem Campus von denselben Personen verfolgt und provoziert, die bereits vorherige pro-palästinensische Aktionen und vor allem die Besetzung gestört hatten und dort sogar handgreiflich geworden sind. Kurz vor dem Beginn des Treffens riefen sie wieder die Polizei, die innerhalb von Minuten mit Blaulicht am Campus war. Ein Teilnehmer bekam eine Anzeige.

Was wir seit der Besetzung vergangenen Donnerstag, aber auch schon in den Wochen vorher seit dem 7. Oktober an der Universität erleben, übersteigt schon lange die Grenze von einfacher Provokation und Einschüchterungsversuchen. Hier wird gezielt pro-palästinensischen Student:innen aufgelauert, beleidigt und heimlich Bilder und Videos von Personen im Privaten gemacht, um sie im Netz zu verbreiten und zur Gewalt gegen diese Personen aufzurufen.

Auch die Polizeirepression hat neue Stufen der Eskalation erreicht. Die Protestierenden der Besetzung wurden mit einem Aufkommen von über 200 Polizist:innen geräumt. Mindestens 21 Personen bekamen eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch, eine weitere Person bekam eine haltlose, von den Störer:innen zur Einschüchterung gestellte Anzeige wegen Körperverletzung. Die bürgerliche Presse berichtet davon, dass die Besetzer:innen die aggressiven Angreifer gewesen seien, die jüdischen Student:innen den Zutritt verboten hätten. Dabei zeigen ihre eigenen Videos und Bilder, wie die Gewalt von den Provokateuren ausging und nicht von den Ordner:innen der Besetzung.

Die Universitätsleitung hat ihr Statement noch nicht zurückgenommen, die deutschen Medien berichten immer noch einseitig von jüdischen Student:innen, die Angst haben, an der Universität zu sein. Aber was ist mit pro-palästinensischen Studierenden, denen aufgelauert wird, die bedroht und beleidigt werden von zionistischen Rechten? Müssen wir nun immer Angst haben, an die Uni zu kommen? Müssen wir bei jedem Protest damit rechnen, dass sofort die Polizei gerufen wird?

Alles, was wir getan haben, war friedlich. Wir haben niemanden angegriffen. Wir haben niemanden provoziert. Wir setzen uns für ein freies Palästina und ein Ende des Genozids ein. Doch genau deshalb sind wir die Zielscheibe von bürgerlicher Presse, Polizei, Rechten und sogar der Unileitung. Ist eine Freie Universität wirklich noch frei, wenn wir uns nicht mehr in Ruhe versammeln oder uns angstfrei an der Universität bewegen können?

Wir haben gestern wieder gesehen, dass Polizist:innen nicht da sind, um uns zu schützen. Sie sind immer auf der Seite des Staates und der Zionist:innen. Umso deutlicher müssen wir verlangen, dass keine Polizei erlaubt sein darf auf dem Campus. Und umso deutlicher müssen wir machen, dass auf den Polizeiapparat kein Verlass ist.

 

Zionists disrupt again!

Yesterday, our second meeting as a solidarity committee for Palestine took place at the FU. Over 30 people gathered to discuss the events of the occupation, the police repression and attacks by right-wing disruptors and the press.

However, even before the meeting, participants were followed and provoked on campus by the same people who had already disrupted previous pro-Palestinian actions and especially the occupation, even getting violent. Shortly before the start of the meeting, they even called the police, who arrived on campus within minutes with flashing blue lights. One participant was reported to the police.

What we have been experiencing at the university since the occupation last Thursday, but also in the weeks leading up to it since October 7, has long exceeded the limits of simple provocation and attempts at intimidation. Pro-Palestinian students are being targeted, insulted and pictures and videos of people are being secretly taken in private in order to disseminate them online and incite violence against them.

Police repression has also reached new levels of escalation. The protesters at the occupation were evicted by over 200 police officers. At least 21 people were charged with trespassing, and another person received a baseless charge of assault, filed by the troublemakers to intimidate them. The bourgeois press reported that the squatters were the aggressive attackers who had banned Jewish students from entering. However, their own videos and images show that the violence came from the provocateurs and not from the occupation stewards.

The university administration has not yet retracted its statement, the German media is still reporting one-sidedly about Jewish students who are afraid to be at the university. But what about pro-Palestinian students who are being ambushed, threatened and insulted by Zionist right-wingers? Do we now always have to be afraid to come to university? Do we have to expect the police to be called immediately at every protest?

Everything we did was peaceful. We didn’t attack anyone. We didn’t provoke anyone. We are campaigning for a free Palestine and an end to genocide. But that is precisely why we are the target of the bourgeois press, the police, the right and even the university management. Is a free university really still free if we can no longer assemble in peace or move around the university without fear?

Yesterday we saw again that police officers are not there to protect us. They are always on the side of the state and the Zionists. We have to demand all the more clearly that no police should be allowed on campus. And we must make it all the clearer that the police apparatus cannot be relied upon.

Mehr zum Thema