Yorck Kinos betreiben Union Busting

13.03.2023, Lesezeit 2 Min.
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Shutterstock.com / Mo Photography Berlin

Die Yorck Kinokette aus Berlin mit insgesamt 15 Filialen wirbt für sich mit einem queerfeministischen, sozialen und ökologischen Image. Doch sie verweigert ihren Mitarbeiter:innen eine anständige Bezahlung und betreibt nun sogar Union Busting, um gegen die Streiks und die Organisierung vorzugehen.

„Berlins cutest cinemas“, das war einmal. Das Image von einem fortschrittlichen Kino haben sich die Yorck Kinos absolut nicht verdient. Seit Monaten kämpfen die Mitarbeiter:innen für einen Mindestlohn von 13 Euro. In einer Stadt wie Berlin ist selbst das viel zu wenig, um ein gutes Leben zu führen. Doch nicht mal auf so eine minimale Forderung lassen sich die Yorck Kinos ein, obwohl es ihnen wirtschaftlich gut geht. In Berlin hat trotz der Corona-Pandemie nicht ein einziges Kino schließen müssen. Seit Monaten streiken nun die Beschäftigten und sorgen dafür, dass Leinwände und Säle immer wieder für einen Tag leer bleiben. Am Anfang des Streiks war etwa ein Drittel der Belegschaft organisiert, jetzt sind es knapp zwei Drittel.

Die Lage der Beschäftigten in Zeiten der Inflation ist nicht gut. Noch schlimmer wird es dadurch, dass 45 Prozent von ihnen befristete Verträge haben, was sogar illegal ist, denn rechtlich dürften es maximal 10 Prozent seien. Des Weiteren greifen die Kinos das Streikrecht und die Meinungsfreiheit der Mitarbeiter:innen dadurch an, dass die Geschäftsführung und einzelne Theaterleiter:innen die Streikenden beim Streik abfotografieren. Nun wurden in den letzten Tagen acht aktive Gewerkschafter:innen, davon 3 in der ver.di-Verhandlungsgruppe mitgeteilt, dass ihre illegal befristeten Verträge nicht verlängert werden. Miserable Bezahlung, Einschüchterung von Streikenden und jetzt auch noch Union-Busting? Das ist ein absolutes Unding. Die Yorck Kinos sollten ab sofort den Slogan „Berlins anti-worker cinemas“ tragen.

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