Wir können uns eure Profite nicht mehr leisten! Preiskontrollen jetzt!

12.07.2022, Lesezeit 3 Min.
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Symbolbild. Foto: Denys Kurbatov/Shutterstock

Profite steigen, die Löhne der Arbeiter:innen bleiben hinter der Inflation zurück. Das Schreckgespenst der Lohn-Preis-Spirale geht um, während das Gros der Preiserhöhungen in die Taschen der Kapitalisti:innen fließt.

Angesichts der derzeit steigenden Preise machen sich große Teile der Bevölkerung Sorgen, ob sie die hohen Mieten und Heizkosten noch zahlen können. Anstatt jedoch die Löhne den in der Inflation nach oben schnellenden Preisen anzupassen, tun sich Regierung, Kapital und Gewerkschaftsbürokratie in der sogenannten Konzertierten Aktion zusammen, um den Kämpfen um Löhne, die der Inflation angemessen sind, aus dem Weg zu gehen. Erst kürzlich machte Scholz in Lübeck bei einem betont bürgernahen Event noch einmal klar, dass er mit der Konzertierten Aktion den sozialen Frieden in Deutschland sichern wolle. Doch anscheinend nicht durch soziale Gerechtigkeit – sondern durch Gespräche mit Bossen und Bürokrat:innen.

Im bürgerlichen Appell an die Arbeiter:innen heißt es zynisch, den Gürtel enger zu schnallen. Die Gewerkschaften sollen sich in der Inflation mit Lohnforderungen zurückhalten, damit die höheren Löhne sich nicht auf die Preise schlagen. Die Tatsachen sprechen eine andere Sprache: Trotz minimaler Ausbeute der Gewerkschaften in den Tarifverhandlungen schlittern wir in die Inflation.

Erhöhte Löhne an die Konsument:innen weitergeben: Das sehen Kapitalist:innen als Bedingung, um höhere Löhne zahlen zu können. Diese kapitalistische Logik hat sich in den Diskurs derart eingebrannt, dass eine Größe in dieser Gleichung als unantastbar gilt: die Profite der Kapitalist:innen. Lieber sollen die Menschen dieser Welt hungern und frieren, als dass die Profite angetastet werden. Die Gewinner:innen der Krise schieben den schwarzen Peter den Verlierer:innen zu.

Gibt es überhaupt Gewinner:innen der Krise? Wie sich zeigt, ja. Der Anteil, den der Gewinn der Unternehmen am Preis ausmacht, steigt. Der Anteil, den der Lohn der Arbeiter:innen ausmacht, sinkt. Die logische Schlussfolgerung: An erhöhten Preisen verdienen und verdienten sich in den vergangenen Jahren Kapitalist:innen eine goldene Nase.

Was Studien bereits andeuten, wollen wir von den Unternehmen genau wissen. Daher fordern wir die Öffnung der Geschäftsbücher aller Unternehmen, die Lohnverzicht predigen oder gar Entlassungen vorbereiten. Wollen wir doch mal sehen, in wessen Tasche die Preiserhöhungen wirklich landen.

Darüber hinaus dürfen Preise nicht von einigen wenigen bestimmt werden, die sich fragen, wie sie möglichst viel Profit aus der Krise ziehen. Arbeiter:innen und Konsument:innen dürfen nicht länger für die steigenden Profite von Kapitalist:innen ausgequetscht werden. Ihre Profite kommen uns nicht zu Gute!

Daher: Preisstopps jetzt! Keine Erhöhungen von Energiepreisen, Mieten und Preisen für Grundlebensmittel! Arbeiter:innen und Konsument:innen müssen sich organisieren, um Preiskontrollkomitees durchzusetzen, anstatt auf die Konzertierte Aktion der Regierung zu setzen.

Die Kraft dafür haben wir: Zuletzt riefen die Arbeiter:innen im Hamburger Hafen zum 24-stündigen Warnstreik für Lohnerhöhungen oberhalb der Inflation auf. Dieser und weitere Streiks, die in den kommenden Monaten anstehen, können die Grundlage sein, um einen eigenständigen Ausweg der Arbeiter:innen zu finden, damit nicht wir, sondern die Kapitalist:innen für die Krise bezahlen.

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