Wenn die Schulleitung wieder Stress macht…

29.09.2016, Lesezeit 3 Min.
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Aus dem Flugblatt der Revolutionär-Kommunistischen Jugend (RKJ) für den Schulstreik am 29. September

Dürfen Schüler*innen streiken? Immer wieder stellen Schulleiter*innen das Streikrecht von Schüler*innen in Frage. Erst im April wurden Schüler*innen der Käthe-Kollwitz-Schule auch mit Hilfe der Polizei daran gehindert, das Schulgelände zu verlassen. Nur ein Beispiel von vielen, wie Schüler*innen an der Teilnahme am Streik gehindert werden sollen. Von Tadeln, dem Ansetzen wichtiger Klausuren am Streiktag oder ähnlichen Drohungen können viele Schüler*innen wohl ein Lied singen.

Und natürlich: Der Zweck von Schulstreiks ist, mit dem schulischen Alltag zu brechen. Ein Alltag, der uns durch Noten in „gute“ oder „schlechte“ Menschen teilt; der uns zu Konkurrent*innen macht; der Menschen, die nicht „deutsch“ genug sind, systematisch benachteiligt. Ein Alltag, der ungehindert weiter laufen soll, wenn Tausende Menschen im Mittelmeer ertrinken.

Genug Gründe, sich diesem ganzen Scheiß entgegenzustellen. Kein Wunder, dass die Schulleitungen und die Polizei damit ein Problem haben. Immerhin ist es ihr Job, diese Politik uns gegenüber durchzusetzen. Auch deshalb dürfen wir uns keine Hoffnung machen, dass wir uns bei der Durchsetzung unserer Interessen auf den Staat verlassen können. Wir müssen uns selbst organisieren und zwar gegen den Staat, so wie es Jugendliche an vielen Schulen schon tun.

Schüler*innen organisieren sich zum Beispiel an der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Schule, um antisexistische Projekttage durchzuführen. Am Max-Planck-Gymnasium haben sich Schüler*innen zusammengeschlossen, um antirassistische Politik an der Schule zu machen. Und letztlich wurde auch die Zubringer-Demonstration zu diesem Streik von jungen Schüler*innen organisiert.

Wenn es zu Repressionen kommt, können 100 oder auch schon zehn Schüler*innen zusammen weit mehr ausrichten als eine*r allein. Deswegen müssen wir Repression öffentlich machen, unsere Erfahrungen austauschen und uns gemeinsam zur Wehr setzen. Denn es gibt ein demokratisches Recht auf Versammlungen und Demonstrationen, und dieses Recht steht höher als die Schulpflicht. In den letzten Jahren sind tausende Lehrer*innen in den Streik getreten, um für ihre Interessen zu kämpfen. Warum sollten das Schüler*innen nicht dürfen?

Letztlich bilden Schüler*innen gemeinsam mit Lehrkräften die große Mehrheit an Schulen. Warum lassen wir uns von einzelnen Schulleiter*innen vorschreiben, was wir zu tun oder zu lassen haben? Wir wollen die Kontrolle über unsere Bildung erkämpfen. Nur so können wir die Angriffe zurückgeschlagen und Rassismus auch aus den Schulen verbannen.

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