Weiß der Berliner Senat von den Arbeitsbedingungen an den Unis?

15.11.2017, Lesezeit 2 Min.
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Am Montag diskutierte der Wissenschaftsausschuss des Abgeordnetenhauses kurz über studentische Beschäftigte an den Berliner Universitäten. Fazit: Studis werden als Minijobber*innen missbraucht. Und die Verantwortlichen wollen nichts davon wissen.

Am Montag tagte Wissenschaftsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Acht Kolleg*innen vom Botanischen Garten waren erschienen, weil die Freie Universität weiterhin Verschlechterungen ihrer Arbeitsbedingungen durchzusetzen versucht.

In der aktuellen Viertelstunde ging es jedoch kurz auch um die 8.000 studentischen Mitarbeiter an Berlins Hochschulen. Diese sollen laut Gesetz nur bei „wissenschaftsnahen“ Tätigkeiten eingesetzt werden. Anja Schillhaneck von den Grünen wollte wissen, ob sie illegal in der Verwaltung der Hochschule eingesetzt werden.

Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), der gleichzeitig auch Wissenschaftssenator ist, musste eingestehen, dass es „Tendenzen“ dazu gibt, dauerhafte Stellen an den Universitäten mit befristeten studentischen Jobs zu ersetzen. Dabei soll es jedoch immer „einen wissenschaftlichen Anspruch“ geben, so Müller, „ganz selbstverständlich“. Darüber wollte er mit den Rektor*innen reden.

Im Anschluss müssen Beschäftigte von der Freien Universität (FU) darüber lachen: Wenn man den Stellenanzeiger anschaut, werden die meisten studentischen Jobs im IT-Support oder in der Verwaltung ausgeschrieben. „Ohne die studentischen Mitarbeiter*innen könnte keine Bibliothek am Wochenende aufmachen“, sagt ein Kollege, der nicht namentlich genannt werden möchte. Die Forderungen der studentischen Mitarbeiter*innen nach einem neuen Tarifvertrag – nach 16 Jahren Reallohnverlust – kam nicht zur Sprache.

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