Warum wir wieder zu Palästina auf Instagram posten

12.12.2023, Lesezeit 2 Min.
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Foto: George Dolgikh, Edit: KGK

In den vergangenen zwölf Monaten konnten wir nur sehr eingeschränkt über Palästina, Kurdistan und Polizeigewalt auf Instagram posten. Warum sich das jetzt wieder ändern wird, findest du im Artikel heraus.

„Du verlierst in Kürze den Zugriff auf dein Konto.“ Mit dieser Hiobsbotschaft mussten wir uns vor einem Jahr auseinandersetzen. Anfang bis Mitte Dezember gab es drei „Strikes“ gegen unsere Seite, bei denen wir uns offen für das Selbstbestimmungsrecht von unterdrückten Völkern und gegen Polizeigewalt ausgesprochen haben. Strikes sind eine Art Verwarnungen wegen eines Verstoßes gegen die Richtlinien der Plattformen. Wenn man davon eine gewisse Summe – in der Regel sind es drei Strikes – sammelt, dann wird die Seite meist endgültig gelöscht. Vorher bekommt man sogenannte Shadowbans zu spüren, bei denen die Reichweite im Verhältnis zu den Interaktionen massiv eingeschränkt wird.

Selbstverständlich haben wir damals auch Einspruch gegen die Strikes und die Löschungen eingelegt. Diese wurden meist ohne konkrete Begründung abgelehnt oder ganz ignoriert. So standen wir Mitte Januar 2023 vor der Wahl, weiter zu posten und wahrscheinlich unsere Instagram-Seite mit damals über 33.000 Follower:innen zu verlieren, oder einen gezwungenermaßen kreativen Umgang mit der Zensur zu finden. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Sicherlich habt ihr unsere Posts mit Kreuzworträtseln, Zitaten, zensierten Texten oder zu Halloween gesehen. Auch dank eurer Klicks wurden seit Ausbruch des Krieges unsere Inhalte trotz Instagram-Zensur hunderttausendfach gelesen. Auch auf TikTok folgen uns mittlerweile über 11.000 Menschen.

Nun, knapp ein Jahr später, haben wir nur noch einen Strike. Ein Großteil der Strikes ist verjährt. Die Warnleuchte im Instagram-Kontostatus, die im letzten Jahr knallrot leuchtete, ist wieder grün. Das bedeutet für uns, dass wir wieder offener zu Themen wie Kurdistan, Polizeigewalt und auch Palästina posten können. Das haben erste Posts auch schon gezeigt. Nichtsdestotrotz ist uns bewusst, dass die sogenannte Meinungs- und Pressefreiheit auf Instagram Grenzen hat und eine eigene, unabhängige Website unersetzbar ist. Deshalb freuen wir uns auch über Spenden, um die Website nochmal auf ein neues Level zu bringen.

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