Warnstreik bei der Lufthansa
Im Rahmen der Verhandlungen mit Lufthansa hat ver.di zu einem Warnstreik des Bodenpersonals aufgerufen. Die Beschäftigten streiken von Montagabend bis Mittwochmorgen.
Anfang des Monats kam es bereits im Zuge der konzernweiten Vergütungstarifverhandlung zu einem Warnstreik. Laut ver.di habe die Lufthansa in den bisherigen Verhandlungen keine Anstalten gemacht, ihr Angebot nachzubessern. Das vorliegende Angebot der Lufthansa wurde nach der 3. Verhandlungsrunde breit in der Belegschaft diskutiert und von 96 Prozent der Beschäftigten abgelehnt. Unter anderem wurde die deutlich geringere Erhöhung der Gehälter der Bodenbeschäftigten im Vergleich zu anderen Berufsgruppen im Konzern kritisiert. Auch ist der Konzern nicht bereit, den Beschäftigten einen Teil ihres Einkommensverzichts während der Corona-Pandemie nun in Zeiten von Rekordgewinnen zurückzuzahlen.
„Die Bodenbeschäftigten fühlen sich einmal mehr vor den Kopf gestoßen“, kommentiert ver.di-Verhandlungsführer Marvin Reschinsky das aktuelle Angebot der Lufthansa. Während der Konzern seinen Pilot:innen mit Jahresgrundeinkommen von bis zu 270.000 Euro hohe Vergütungserhöhungen zukommen lasse, sollten die Bodenbeschäftigten mit Einstiegsstundenlöhnen von teils 13 Euro noch nicht mal die Preissteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen bekommen. Dies sei „krass unsozial“. Die Gewerkschaft fordert für die 25.000 Beschäftigten am Boden 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro monatlich. Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten wird zudem eine konzerneinheitliche Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 3.000 Euro gefordert.
Nun rief die Gewerkschaft erneut zum Warnstreik an den Flughäfen Berlin, Frankfurt/Main, München, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Köln-Bonn auf. Gestern um 20 Uhr fingen einige Bereiche an zu streiken, etwa in der Technik, der Logistik, der Fracht und der IT, so Reschinsky. Um 4 Uhr folgte dann das Bodenpersonal. Aufgerufen zum Warnstreik ist bis Mittwochmorgen um 7:10 Uhr, damit dauert der Warnstreik etwa 35 Stunden an. Am Mittwoch findet die 4. Verhandlungsrunde statt. Wir solidarisieren uns mit allen streikenden Kolleg:innen. Gerade in Zeiten von Rekordgewinnen dürfen wir uns nicht mit billigen Angeboten abspeisen lassen.