WAFFENDERKRITIK Berlin gründete sich vor mehr als vier Jahren als marxistische Hochschulgruppierung an der FU Berlin und in Potsdam, von Unabhängigen und Mitgliedern der Revolutionären Internationalistischen Organisation (RIO). Im Laufe der Zeit sind auch Studierende anderer Universitäten dazu gestoßen. In den letzten Monaten haben wir uns gemeinsam mit jungen Aktivist*innen von RIO, ehemaligen Aktivist*innen der linken Jugendgruppe RedBrain und Unabhängigen am Aufbau einer neuen revolutionären Jugendorganisation, der revolutionär-kommunistischen Jugend, beteiligt." /> WAFFENDERKRITIK Berlin gründete sich vor mehr als vier Jahren als marxistische Hochschulgruppierung an der FU Berlin und in Potsdam, von Unabhängigen und Mitgliedern der Revolutionären Internationalistischen Organisation (RIO). Im Laufe der Zeit sind auch Studierende anderer Universitäten dazu gestoßen. In den letzten Monaten haben wir uns gemeinsam mit jungen Aktivist*innen von RIO, ehemaligen Aktivist*innen der linken Jugendgruppe RedBrain und Unabhängigen am Aufbau einer neuen revolutionären Jugendorganisation, der revolutionär-kommunistischen Jugend, beteiligt." /> WAFFENDERKRITIK – ein marxistisches Flugblatt an der Uni! – Eine Erklärung

WAFFENDERKRITIK – ein marxistisches Flugblatt an der Uni! – Eine Erklärung

16.12.2015, Lesezeit 6 Min.
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WAFFENDERKRITIK Berlin gründete sich vor mehr als vier Jahren als marxistische Hochschulgruppierung an der FU Berlin und in Potsdam, von Unabhängigen und Mitgliedern der Revolutionären Internationalistischen Organisation (RIO). Im Laufe der Zeit sind auch Studierende anderer Universitäten dazu gestoßen. In den letzten Monaten haben wir uns gemeinsam mit jungen Aktivist*innen von RIO, ehemaligen Aktivist*innen der linken Jugendgruppe RedBrain und Unabhängigen am Aufbau einer neuen revolutionären Jugendorganisation, der revolutionär-kommunistischen Jugend, beteiligt.

Der Gründungsprozess der revolutionär-kommunistischen Jugend ist noch nicht abgeschlossen, aber eines ist jetzt schon klar: Wir lösen uns als eigenständige Hochschulgruppierung auf, werden aber als Aktivist*innen der revolutionär-kommunistischen Jugend weiter an der Uni Politik machen. Und wir werden auch weiterhin unter dem Namen WAFFENDERKRITIK ein marxistisches Flugblatt für die Universität herausgeben. Wir laden alle Studierende und jungen Menschen ein, sich uns dabei anzuschließen.

Wir von der revolutionär-kommunistischen Jugend wollen mit Flugblättern und Lesekreisen die Ideen des Marxismus an der Uni bekannter machen. Wir wollen den Marxismus gegen die Ideologie der herrschenden Klasse stellen, welche die Seminare und Vorlesungen der Universität dominiert. Außerdem wollen wir unseren Teil zum Aufbau einer revolutionären Studierendenbewegung beitragen.

Dies tun wir vor dem Hintergrund der massiven Weltwirtschaftskrise, die vor acht Jahren die ganze Welt erschütterte und immer noch andauert. Wir junge Menschen, Arbeiter*innen und Frauen sind es, die am meisten unter der Krise zu leiden haben. Wir müssen die Krise mit prekarisierten Jobs, Arbeitslosigkeit und Unterdrückung bezahlen, und nicht die Kapitalist*innen, die sie überhaupt erst erzeugt haben!

Aber gegen verheerenden Folgen des Kapitalismus und seiner Krise regte sich auch Widerstand: Symbol dafür war die Besetzung zentraler Plätze, wie des Tahrir-Platz in Kairo, der Puerta del Sol in Madrid oder dem Syntagma-Platz in Athen. Gegen die enormen Mobilisierung der Massen schlugen die Herrschenden zurück. Die Kapitulation der aus der Krise hervorgegangenen Syriza-Partei in diesem Jahr markierte den Tiefpunkt. Auch der Arabische Frühling verwandelte sich in eine grausame Konterrevolution, deren blutiger Ausdruck der Krieg in Syrien ist. Angesichts dieses ernüchternden Panoramas sind wir davon überzeugt, dass sich mehr Menschen mit dem Marxismus beschäftigen sollten, denn er hat uns für zukünftige Auseinandersetzungen sehr viel zu bieten und hilft uns, Lehren aus den Niederlagen zu ziehen.

Wir sind davon überzeugt, dass wir uns nur vom Kapitalismus und jeglicher Unterdrückung befreien können, wenn die Arbeiter*innenklasse zusammen mit Jugendlichen, Frauen, LGBTI-Menschen, Angehörigen unterdrückter Nationen und allen, die unter dem Kapitalismus leiden, kämpft. Denn nur die Arbeiter*innen haben die soziale Macht den Kapitalismus letztendlich zu stürzen, durch ihre Stellung im Produktionsprozess. Deshalb wollen wir eine revolutionäre Studierendenbewegung aufbauen, die für die Einheit von Arbeiter*innen und Studierenden eintritt. So organisieren wir als Studierende Solidarität für die Kämpfe der Arbeiter*innen – zum Beispiel für die Arbeiter*innen bei Amazon, die sich für einen Tarifvertrag und gegen Befristungen organisieren. Auch an der Universität ist befristete Beschäftigung an der Tagesordnung. Besonders Lehrbeauftragte leiden unter prekären Bedingungen und mieser Bezahlung, wie die GEW auch während ihrer Aktionswoche an Universitäten zum Ausdruck gebracht hat. Deshalb stehen wir an der Seite der Kolleg*innen an der Uni. Denn ihre Lehrbedingungen sind unsere Lernbedingungen. Letztlich können nur die Arbeiter*innen unsere Forderungen als Studierende zum Sieg führen – zum Beispiel unsere Forderung nach wirklich freier Bildung.

Dieses Ziel können wir nur erreichen, wenn wir die Universität als Instrument der herrschenden Klasse zur Stärkung des Standorts Deutschland bekämpfen. Forschungen für Rüstungsunternehmen und Arbeitgeber*innenverbände sind nur ein Teil des Ausdrucks dessen. Dafür ist es notwendig die demokratische Kontrolle über die Universität in die Hände von Studierenden, nicht-akademisch Beschäftigten und Dozent*innen zu legen. Entscheidungen müssen auf der Basis von offenen Versammlungen getroffen werden und nicht in kleinen Gremien. Diese Versammlungen können der Ausgangspunkt für eine universitäre Massendemokratie werden. Für eine Bildung im Interesse der Unterdrückten und Ausgebeuteten und nicht von Kapitalist*innen!

Weltweit sind Millionen von Menschen auf der Flucht vor Krieg, Elend und Hunger. Nahezu alle Geflüchteten sind dabei Opfer der imperialistischen Politik Deutschlands, der USA, Großbritanniens, und Frankreichs. Als internationalistische Studierende unterstützen wir die Refugee-Bewegung und ihre Forderungen. Dabei ist unsere Strategie eine antiimperialistische: Wir richten uns gegen den deutschen Imperialismus. Geflüchtete werden in vielen Ländern, auch in Deutschland, als billiger Arbeitskraft ausgenutzt. Sie sind Teil der Arbeiter*innenklasse, die Gewerkschaftsbürokrat*innen verweigern ihnen trotzdem die Mitgliedschaft in den Gewerkschaften. Wir fordern unter anderem: Schluss mit der Rüstungsforschung an der Uni! Freier Zugang zur Uni für alle – unabhängig vom Aufenthaltsstatus und Schulabschluss! Freie Nutzung von leeren Räumen an der Uni für Geflüchtete! Sofortiges Recht der Mitgliedschaft in den Gewerkschaften für alle Geflüchteten!

Als revolutionäre Studierende kämpfen wir an der Uni und außerhalb gegen jegliche Formen der Unterdrückung, wie gegen Rassismus, Sexismus und Homo- und Transphobie – auch in den eigenen Reihen. Tägliche Aggressionen physischer und psychischer Natur sind Alltag für viele Menschen an der Universität – das dürfen wir nicht einfach so hinnehmen. Wir unterstützen alle Formen der Selbstorganisierung von Unterdrückten. Wir sind der Meinung, dass die Kämpfe gegen Sexismus, Rassismus und Homo- und Transphobie verbunden werden müssen mit dem Kampf gegen den Kapitalismus, damit jeder einzelne dieser Kämpfe erfolgreich sein kann.

Gemeinsam mit allen Interessierten wollen wir eine marxistische Strömung an der Uni aufbauen. Unser Ziel ist eine starke und klassenkämpferische Bewegung von Studierenden und Beschäftigten an der Uni, die für eine Uni und eine Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung kämpft.

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