VSG beim 1. Mai: Gemeinsam gegen Müllers Schönrederei
Zum internationalen Kampftag der Arbeiter*innen beteiligten sich die Streikenden der Vivantes Service GmbH (VSG) an der Mai-Demonstration des DGB in Berlin.
Am 21. Tag ihrer Arbeitsniederlegung verlegten die Kolleg*innen ihr Streiklokal auf die Route der traditionellen Gewerkschaftsdemo. Wie immer dank gelber Streikwesten gut sichtbar, reihten sie sich am Hackeschen Markt in den „bunten Block“ von Krankenhausbeschäftigten ein. Gemeinsam mit Kolleg*innen anderer Vivantes-Töchter wie den Therapeutischen Diensten (VTD) demonstrierten sie für eine Wiedereingliederung in den Mutterkonzern.
Ebenfalls am Block beteiligt waren Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen der großen und kleinen Krankenhäuser Berlins: Darunter Kolleg*innen der Charité Facility Management (CFM) oder die Charité-Therapeut*innen vom CPPZ, sowie Pflegekräfte von Charité und Vivantes.
Die großen Transparente von Vivantes, VTD und VSG waren nicht nur auf der Route über den Potsdamer Platz bis ans Brandenburger Tor gut zu sehen, sondern auch bei der Abschlusskundgebung auf der Straße des 17. Juni.
Dort sprach neben diversen Gewerkschaftsvertreter*innen auch Bürgermeister Michael Müller (SPD). In seiner Rede versuchte er – mal wieder – sich selbst und seine Regierung als die Lösung für die Probleme der Kolleg*innen zu verkaufen. Ganz so, als ob die letzten 15 Jahre Sparpolitik in Berlin nichts mit seiner Partei zu tun gehabt hätten. Dabei war die SPD durchgehend an der Regierung beteiligt.
So sprach er davon, dass vieles anzupacken sei, darunter auch die Probleme bei der VSG. Diese Erwähnung war sowohl der Präsenz der Kolleg*innen mit Transparenten in den ersten Reihen vor der Bühne geschuldet, als auch ein Resultat des gestrigen Besuchs im Roten Rathaus. Dort hatten die Streikenden dem Bürgermeister einen Offenen Brief überreicht und sich damit seine Aufmerksamkeit gesichert.
Müllers Worte wurden längst nicht nur mit Beifall aufgenommen. Immer wieder gab es wütende Sprechchöre mit dem Slogan „Berlin brennt!“. Und auch aus der Runde von VSG-Kolleg*innen und TVStud-Aktiven waren Zwischenrufe wie „TVöD jetzt!“ und „Tarifvertrag jetzt!“ zu hören. Als Müller davon sprach, dass bei der CFM endlich eine Lösung gefunden sei, mischten sich einzelne „Lügner!“-Rufe unter den Applaus. Schließlich gibt es bei der CFM nur ein Zwischenergebnis, aber immer noch keinen Tarifvertrag, geschweige denn gute Löhne.
Den gemeinsamen Protest, den VSG, CFM, TVStud und andere heute auf die Straße getragen haben, wollen sie am kommenden Freitag fortsetzen. Der 4. Mai wird als Aktionstag gegen Prekarisierung ganz im Zeichen ihrer Forderungen „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“ und „TVöD / TV-L für Alle!“ stehen.