Vorbereitungen für eine feministische Versammlung in München

17.12.2024, Lesezeit 4 Min.
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Foto: Maxi Schulz (KGK)

Feministische Kämpfe reduzieren sich nicht auf eine Hand voll Demonstrationen im Jahr. Wir wollen eine lebendige Bewegung in München aufbauen und planen eine feministische Versammlung im Januar in München, die für alle offen ist, die feministisch in der Stadt kämpfen wollen.

Etwa 30 Personen aus verschiedenen Organisationen mit feministischen Profilen sowie Einzelpersonen haben sich am Freitag, dem 13. Dezember, im Leviné in München zusammengefunden, um über die feministische Bewegung in München nachzudenken und eine Versammlung zu planen. Die Anwesenden kamen aus linken Gruppen, aus Netzwerken für migrantische Personen, der LGBTQIA+-Community und palästinasolidarischen Gruppierungen. Frauen, Queers und Männer haben gemeinsam diskutiert, wie wir einen offenen und lebendigen Ort für die feministische Bewegung in München aufbauen können. Auch gab es Ideen, diese Vernetzung zu nutzen, um einen Rückhalt für Frauen oder queere Personen zu schaffen, die am Arbeitsplatz Sexismus und Queerfeindlichkeit erleben.

Deutlichen Zuspruch bekam die Idee, dass unsere feministischen Kämpfe über die Demonstrationen vom 8. März, dem feministischen Kampftag, und dem 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, hinausgehen müssen. Darum stand im Zentrum des Treffens, über eine geplante münchenweite feministische Versammlung zu diskutieren, die nun am 24. Januar stattfinden wird. Es ging es vor allem darum zu besprechen, was die Themen der Versammlung sein können, welches Ziel sie hat und wie es nach der Versammlung in der feministischen Bewegung in München weitergehen kann. Eingeladen sind zu dieser Versammlung alle Menschen aus München, die feministisch kämpfen möchten und Lust haben, gemeinsam zu diskutieren. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, in dem wir uns austauschen können. Daher sind Schüler:innen, Student:innen, Rentner:innen wie Arbeiter:innen gleichermaßen dazu eingeladen. Dabei steht auch die Frage im Raum, wie wir es schaffen, dass sich viele Menschen angesprochen fühlen, da wir feministische Kämpfe nicht nur unter Frauen verstehen, sondern wollen, dass Frauen und queere Personen gemeinsam mit solidarischen Männern für ihre Rechte kämpfen.

Dieser Punkt stellt für uns eine zentrale Frage für die feministische Bewegung dar. Wir haben darüber diskutiert, wie eine gemeinsame Front überhaupt aufgebaut werden kann, in der genderunabhängig feministisch gekämpft werden kann, aber angeführt von Frauen und Queers. Außerdem sollte der feministische Kampf nicht isoliert von anderen Themen wie Rassismus oder Anti-Imperialismus gesehen werden. Hierfür braucht es eine tiefe Auseinandersetzung über die Verbindungen dieser Kämpfe. Denn für uns ist klar, dass der feministische Kampf nur gemeinsam mit allen Unterdrückten und Ausgebeuteten möglich ist. Andersherum muss der Antifeminismus innerhalb der Arbeiter:innenklasse klar angeprangert und bekämpft werden. 

Als Revolutionäre Internationalistische Organisation (RIO) denken wir, dass es Versammlungen und ein Netzwerk braucht, um Kämpfe zu vereinen. Sei es, dass wir gemeinsam gegen die Kürzungspolitik demonstrieren oder Streiks von Krankenhausbeschäftigten unterstützen, wenn durch durch die Lauterbach-Reform Schließungen drohen. Außerdem könnten wir die Beschäftigten in den Streiks rund um die TVöD-Verhandlungen (Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst) unterstützen oder uns mit den Beschäftigten von VW solidarisieren, für die bundesweit Entlassungen durch Werksschließungen und Stellenabbau drohen. Bei der Versammlung ist es außerdem möglich, zu diskutieren, wie wir den Rechtsruck zurückschlagen können und was wir einer erstarkenden Rechten in den Neuwahlen im Februar 2023 entgegensetzen können. In München-Mitte/West treten wir dafür mit einer unabhängigen, antikapitalistischen und sozialistischen Kandidatur an. Mit der Hebamme Leonie Lieb, die seit zwei Jahren für den Erhalt ihres Kreißsaal in Neuperlach kämpft, wollen wir Beschäftigte dazu ermutigen, sich auch für eine Gesundheit ohne Profite und gegen die Kürzungen stark zu machen.

Das nächste Planungstreffen für die feministische Versammlung im Januar wird online am 27. Dezember ab 17:30 Uhr stattfinden. Den Zoom-Link dazu findest du später hier.

Schreib uns gern per Mail an info@klassegegenklasse.org oder per Instagram, wenn du oder deine Gruppe bei der Planung oder der Versammlung dabei bist!

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