Vier Wochen Vorbereitung, Vier Wochen Organisierung – Ein Tag, Eine Gruppe, 23 Revolutionär*innen

05.05.2016, Lesezeit 3 Min.
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Der 27. April 2016 sollte der Tag werden an dem eine frische, revolutionäre Gruppe aus dem Friedrichshain das erste Mal nach mehreren Wochen Organisation und Planung auf einer Demonstration auftritt. Ein Erlebnisbericht.

Es fing mit der einfachen Vernetzung der Schüler*innen verschiedener Friedrichshainer Schulen an, mit dem Ziel möglichst viele Schüler*innen zu organisieren und auf den Schul- und Unistreik vorzubereiten. Themen waren der Platz der Jugend im Widerstand gegen Fremdenfeindlichkeit und sozialer Ungerechtigkeit. Mit der Zeit gewannen wir immer mehr politisches Selbstbewusstsein und die Struktur wurde kämpferischer.

Für viele von uns war der 27.04. die erste Demonstration überhaupt, das erste politische Projekt in dem wir Halt fanden, in dem wir unseren Platz fanden, und dies Schulter an Schulter mit Gleichgesinnten: wir waren nicht mehr allein!

Es war nicht leicht, viele Schüler*innen haben bei Schulstreiks die drohende Repression im Hinterkopf und davon waren auch wir nicht ausgenommen. Doch jede*r einzelne schleppte bald den politischen Kampf in sein privates Umfeld. In Nacht- und Nebelaktionen wurden Schulhöfe und Straßenzüge plakatiert und je näher der besagte 27. nahte desto hitziger wurden die Auseinandersetzungen mit Lehrer*innen und anderen Autoritätspersonen. Aber es beflügelte uns. Auf einmal störten wir. Im Politik-Unterricht ging es nicht mehr um vergilbte Kopien die einem von einem desillusioniertem Greis vorgelegt wurden um uns auf „klausurrelevante Themen“ vorzubereiten. Nein, es ging auf einmal um den Rechtsdruck in Deutschland, um brennende Geflüchtetenunterkünfte, es ging um die rassistische Politik und Hetze, die in Deutschland abermals einkehrt und vieles mehr. Spätestens als wir mit unserem Kampf für mehr Menschenwürde aneckten, wussten wir, dass es wichtig und richtig war, was wir taten.

Zur Demonstration an sich konnten wir ein Aufgebot an 23 Menschen auffahren, und freuten uns, dass viele andere unorganisierte Linke ihren Weg fanden, und gemeinsam auf die Straße gingen. Die Stimmung war gut, um neue Schüler*innen zu interessieren, auch wenn sie teilweise zu unpolitisch und „Party“-mäßig war.

Doch wie geht es nun weiter für uns? Im Moment festigen wir unsere Struktur, es gibt konkrete Planungen für weitere Aktionen und Treffen. Der Schulstreik war der Anfang, doch noch lange nicht das Ende. Es fehlt zur Zeit an Strukturen, in denen Jugendliche, die sich gegen den Rechtsruck organisieren wollen, einen Einstieg finden und auf Augenhöhe begleitet zu werden, ohne dabei auf Programm und Strategie zu verzichten. Dieses Problem wollen wir angehen und beseitigen. Unsere eigenen Erfahrungen aus den letzten Wochen zeigen, dass unser Weg richtig ist und dass er auf viel Anklang trifft.. Wir stehen schon jetzt mit vielen anderen Gruppen in Kontakt, und freuen uns darauf Teil einer wachsenden, revolutionären, kämpferischen Front zu sein, die schlagkräftig und vereint dem Rechtsruck entgegentreten kann.

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