[Video] Nach OP an Wirbelsäule und Bein: Aktivist*innen klagen BAMF in Deggendorf an

28.01.2020, Lesezeit 2 Min.
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Die Angst, abgeschoben zu werden, bracht Mohammed dazu, aus der Deggendorfer Ausländerbehörde zu fliehen. Die Polizei verfolgte ihn, er stürzte vom 4. Stock des Gebäudes. Die Polizei schiebt die Schuld auf das BAMF.

Die Kundgebung war nicht groß. Aber es war klar, gegen wen sie sich richtete. Am Wochenende protestierten zwei Dutzend Menschen in Deggendorf vor der Ausländerbehörde, unweit eines Lagers für knapp 1000 Menschen. Die Kundgebung war dazu gedacht, den Menschen in den Lagern die Möglichkeit zu geben, über ihre Situation zu berichten und zu protestieren. Die Security versuchte jedoch den Kontakt zwischen den Menschen im und außerhalb des Lagers zu unterbinden.

Vor über zwei Wochen war Mohammed Awa Cisse aus über zehn Metern zu Boden gestürzt, als er kurzfristig erfahren hatte, abgeschoben zu werden. Um der Abschiebung zu entgehen, sprang er aus dem Fenster eines Zimmers der Ausländerbehörde auf das angrenzende Dach. Beim Versuch weiter zu fliehen, kam es zum Absturz. Die Polizei war ihm dicht auf den Fersen. Nun liegt er immer noch im Krankenhaus, unfähig sich selbst zu bewegen. Laut Aktivist*innen wie Samba kommt sowas häufiger vor. Er bringt den Unmut über die Situation vieler Menschen in den Lagern auf die Straße.

Das Lager in Deggendorf ist ein Ort, an dem sich immer wieder Protest regt. Die Menschen in den Lagern werden isoliert, sie trauen sich nicht einmal, ihre grundlegenden demokratischen Rechte wahr zu nehmen – aus Angst vor Repression. Das Lagersystem gehört abgeschafft! Unser Kampf um demokratische Rechte fängt in Deggendorf an und hört in Karlsruhe nicht auf.

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