Versammlungen weltweit bereiten den internationalen Frauenstreik am 8. März vor
Auf der ganzen Welt werden Vorbereitungen für den 8. März getroffen. An diesem Internationalen Frauenkampftag wird es, wie schon in den vergangenen Jahren, unter dem Label #InternationalWomensStrike Streiks und Demonstrationen geben – gegen Abtreibungsverbote, gegen Gewalt an Frauen, gegen Prekarisierung, Entlassungen und Sparprogramme. Wir geben einen ersten Überblick.
In Buenos Aires trafen sich Hunderte unter freiem Himmel, um den internationalen Frauenkampftag vorzubereiten, weitere Versammlungen sind schon geplant. Und nicht nur dort, in ganz Argentinien kommen Frauen und ihre Verbündete in offenen Versammlungen zusammen. Im Spanischen Staat gab es bereits im Januar ein großes Treffen von 400 Frauen, auf dem der Streiktag vorbereitet wurde. Die Aktivistinnen tragen nun die Diskussionen, die dort stattfanden, an ihre Orte, zum Beispiel in die Universität von Barcelona. In New York kamen Ende Januar über 100 Aktivist*innen zusammen, um für den 8. März zu mobilisieren. Und dies ist nur ein Ausschnitt der Mobilisierungen und Vorbereitungen, die derzeit stattfinden.
Nun zum zweiten Mal soll also weltweit am 8. März gestreikt werden. Der Kampftag der Arbeiterinnen kehrt so zu seinen Wurzeln zurück. Wie eng heute auch noch die Rechte von Frauen als Frauen mit denen von Frauen als Arbeiterinnen verwoben sind, zeigte sich in der Versammlung in Buenos Aires. Anwesend waren kämpfende Arbeiterinnen aus den verschiedensten Sektoren. Sie wehren sich gegen die Entlassungswelle der Regierung. Und auch auch Myriam Bregman, Abgeordnete im Stadtparlament von Buenos Aires für die FIT (Frente de Izquierda y de los Trabajadores – Front der Linken und Arbeiter*innen), betonte, wie wichtig die Unterstützung der Frauenbewegung für die Kämpfe der Arbeiter*innenklasse waren, beispielsweise beim Kampf gegen Entlassungen in der Fabrik PepsiCo.
Die Forderungen, die aufgestellt wurden, lauteten:
Schluss mit den Entlassungen und den Sparprogrammen, gegen die Gewalt – auch die ökonomische, Schluss mit den travesticidios (dem Mord an trans-Personen) und den Femiziden, für das Recht auf legale, sichere und kostenlose Abtreibung.
Außerdem berichteten Arbeiterinnen von den Versammlungen und Vorbereitungen, die sie an ihren Arbeitsplätzen unternehmen – und wie wichtig es für einen effektiven Streik wäre, dass die Gewerkschaftszentralen dazu aufrufen. Denn nur so könnten auch wirklich alle an einem Streik teilnehmen und sich die wahre Kraft, die Frauen im Kampf entfalten können, zeigen. Wenn dies die Gewerkschaftsführungen nicht von sich aus täten, müssten sie sie eben auf allen Ebenen unter Druck gesetzt werden, angefangen in den Betrieben direkt.
In New York wurde dazu der antiimperialistische Charakter des Kampfes betont – und sich damit auch von den führenden Stimmen des Women’s March im Januar abgegrenzt. So hieß es:
Am 8. März werden wir streiken gegen Masseninhaftierungen, Polizeigewalt und Grenzkontrollen, gegen White Supremacy und das Kriegsgetrommel der imperialistischen Kriege der USA, gegen Armut und die versteckte strukturelle Gewalt, die unsere Schulen und Krankenhäuser schließt, unser Wasser und unser Essen vergiftet und uns reproduktive Gerechtigkeit verweigert. Und wir werden für Arbeitsrechte streiken, für gleiche Rechte für Migrant*innen, gleiche Löhne, von denen wir leben können, denn sexualisierte Gewalt am Arbeitsplatz gedeiht, wenn wir keine Möglichkeiten der kollektiven Verteidigung haben.
Auch in Deutschland spielt das Thema Femizid eine immer wichtigere Rolle und wird von Kampagnen wie #keinemehr in die Öffentlichkeit getragen. Zugleich wird in den Vorbereitungen zu den diesjährigen Demonstrationen vor allem der Kampf gegen den Antifeminismus der AfD betont und zugleich die patriarchalen Strukturen kritisiert, von denen die AfD nur der größte Ausdruck ist. In Berlin zum Beispiel findet am heutigen Dienstag in dem Sinne eine feministische Versammlung statt, um die Demo am 8. März vorzubereiten. Und auch schon vor dem 8. März wird es nötig sein, sich der AfD entgegenzustellen: Am kommenden Samstag marschiert die AfD in Berlin-Kreuzberg auf, um im Namen der Frauenrechte migrant*innenfeindliche Botschaften zu skandieren. Das soll verhindert werden: Unser Feminismus bleibt antirassistisch!