Veranstaltung in Berlin: Ist der Marxismus eurozentrisch?
Wie bekämpfen wir Kolonialismus und Rassismus und welche Rolle spielt der Marxismus dabei?
Schon Jahrhunderte bevor der Postkolonialismus in die Universitäten einzog, erfassten Marxist:innen auf der ganzen Welt, dass die Ursprünge des Rassismus aus materiellen Verhältnissen entspringen. Die marxistische Methode analysiert Bewegungsgesetze der menschlichen Gesellschaft und begreift den Menschen somit nicht nur als Produkt sondern auch als Akteur seiner Umstände–Umstände, die seit jeher von Klassenkämpfen umgewälzt werden. So war sie damals schon in der Lage, den Zusammenhang zwischen gewaltigen imperialen Handelsinteressen, die über die Stränge des eigenen Landes herausschlagen und sich dem Kolonialismus als Instrument der Kapitalakkumulation bedienen, herzustellen.
Heute, wo in Gaza seit einem halben Jahr ein genozidaler Krieg wütet, ist die Frage nach der Befreiung vom Kolonialismus umso dringender. An unseren Universitäten werden Rufe nach De-Kolonisierung laut: Deutschland, mit seiner kolonialen und faschistischen Geschichte, habe eine besondere Rolle im Kampf gegen den Kolonialismus zu leisten. Doch der Staat stellt sich wieder einmal auf die Seite von Kolonialismus und Genozid. An wen müssen also Forderungen des Widerstandes gestellt werden, um Gehör zu finden? Welche politischen Akteure kämpfen hierzulande sowie international? Teilen alle Unterdrückten die gleichen Interessen? Und kann der Marxismus auch noch heute Antworten auf Fragen von Ausbeutung und Unterdrückung bieten oder hat er Marxismus im 21. Jahrhundert ausgedient?
Ist der Marxismus eurozentrisch?
29.04.2024, 18:30
Mehringhof, Gneisenaustraße 2A, 10961 Berlin