Umweltfreundliches Töten Made in Germany – Über die Waffenforschung der LMU

10.02.2016, Lesezeit 2 Min.
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„Grüne Bombe“: Das ist keine Vitamintablette, sondern ein zynisches und potentiell todbringendes Projekt des Münchner Chemieprofessor Thomas Klapötke. Dieser forscht an der LMU mit etwa 30 weiteren Doktorand*innen an verschiedenen Sprengstoffen, die zwar Menschen töten, dabei jedoch möglichst wenige Umweltschäden anrichten sollen. Hunderte Substanzen werden dafür jährlich auf ihre Sprengkraft getestet.

Vor der Presse und vor seinen Kolleg*innen, welche dieses Forschungsprojekt für moralisch verwerflich halten, rechtfertigt sich Klapötke, bekennender Vegetarier und gläubiger Christ, mit dem Recht auf Selbstverteidigung. „Gewalt ist das letzte Mittel, aber dann sollte es auch das Beste sein.“ Die Institutionen, welche das Projekt des erfahrenden Waffentechnikforschers finanzieren, sehen dass mit der Selbstverteidigung allerdings nicht so eng, wie die jüngste Geschichte zeigt.

Als da wären: Die NATO, die Bundeswehr und die amerikanisches Armee. Vom Pentagon bekam Klapötke in etwa eine halbe Million Dollar für die Bombe. Die USA führen beispielsweise den sogenannten Drohnenkrieg gegen alle, die sie als Terrorist*innen bezeichnen. Für jede*n tote*n Terrorist*in, ob echt oder nicht, reißen die unbemannten Kampfdrohnen auch 28 Unschuldige aus dem Leben, wobei bei jedem Drohnenangriff etwa 100 Menschen zuschauen müssen. Auch die mit Bodentruppen geführten Interventionen der USA in Ländern wie dem Irak haben unzählige Zivilist*innen das Leben gekostet und durch die Destabilisierung des Iraks und Syriens den Nährboden geschaffen, auf dem der barbarische „Islamische Staat“ (IS) gedeihen konnte. Das Argument der Selbstverteidigung ist also Augenwischerei, denn offensichtlich beliefert Klapötke eine Organisation, welche durch ihre Interventionen und ihren „Kampf gegen den Terror“ unzählige Zivilist*innen tötet.

Auch Deutschland strebt militärisch nach einer größeren Rolle. Eine ‚saubere‘ Bombe kommt da gerade recht. Nicht zuletzt auch als Exportprodukt.

Dabei schreckt die deutsche Waffenindustrie nicht davor zurück, ihre Ware auch an Staaten wie Saudi-Arabien zu liefern, welches Angriffs-Kriege führt und den IS unterstützt.

Und die Anzahl der Waffenexporte ist entgegen der Versprechen des Wirtschaftsministers Sigmar Gabriel im vergangenen Jahr weiter gestiegen.

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