TVStud: 1500 Menschen bei der Kundgebung am Bebelplatz
Zur zentralen Kundgebung des Streikes an den Berliner Hochschulen kamen aus allen Streikgruppen bis zu 1500 Studierende zusammen. Über die verschiedenen Reden hinweg wurde ein Punkt klar: Der heutige Streik ist erst der Auftakt von weiteren Arbeitskampfmaßnahmen.
Von weitem konnte man schon die zentrale Streikkundgebung hören, die heute nachmittag am Bebelplatz gegenüber von der Humboldt-Universität stattfand. Bis zu 1500 Studentische Hilfskräfte (SHKs) und solidarische Unterstützer*innen füllten den historischen Platz und machten lautstark auf ihre Forderungen aufmerksam, für die sie schon seit den frühen Morgenstunden an den einzelnen Hochschulen streikten. Die Kundgebung wuchs auch nach ihrem Beginn immer weiter an, weil immer mehr SHKs von den Streikposten zum Bebelplatz strömten.
André Pollmann, Landesfachbereichsleiter für Bildung bei ver.di, betonte gleich zu Beginn der Kundgebung den politischen Charakter des Streiks.
Celia von der Streikgruppe an der HU forderte, dass der Lohnverfall nach 17 Jahren endlich aufhören muss. Außerdem stellte sie heraus, dass der TVStud, den es nur in Berlin gibt, kein Geschenk der Hochschulleitungen war, sondern nur durch die Streiks von 1986 erkämpft werden konnte.
Auch Yunus Özgür von der Streikgruppe an der FU kam auf die historische Rolle der Streiks von 1986 zu sprechen. Er begrüßte zunächst, dass zum ersten Mal seit 32 Jahren die studentischen Beschäftigten wieder in den Streik getreten waren. Doch gleichzeitig hob er hervor, dass damit für die SHKs der Arbeitskampf erst richtig begonnen habe. Nun könne die Kampagne mit verstärkter Kraft weiter Druck auf die Hochschulen ausüben. Im Anschluss daran hob er die Notwendigkeit der Streikversammlungen als demokratisches Organ der Entscheidungsfindung hervor, die es z.B. am Mittag auch an der FU gab. Anschließend forderte er einen einheitlichen gemeinsamen Tarifvertrag für alle studentischen Beschäfigten.
Weitere Redebeiträge kamen von Tom Erdmann, Landeschef der GEW Berlin, der die steigenden Lebenshaltungskosten in Berlin hervorhob, unter denen auch SHKs zu leiden haben. Solidarische Grußworte kamen vom „“freien zusammenschluss von studentInnenschaften“, vom „Netzwerk Gute Arbeit in der Wissenschaft“ und von Tobias Schulze von der Linkspartei.