TU Berlin will auf Kosten von Studis und Beschäftigten Energie sparen
Die TU Berlin geht in eine verlängerte Weihnachtspause – angeblich um Energie zu sparen. Doch die Kosten für Strom und Heizung werden damit einfach auf Studierende und Beschäftigte abgewälzt.
Die Energiekrise an den Hochschulen spitzt sich immer weiter zu. Die Technische Universität zu Berlin soll vom 16. Dezember 2022 bis zum 4. Januar 2023 geschlossen bleiben. Dies teilte das Präsidium in einem Schreiben an die Studierenden und Beschäftigten mit. Diese Maßnahme ermögliche es, einen Beitrag zum Energieeinsparziel von 15 Prozent zu leisten, das Bundes- und Landesregierung für den Winter ausgerufen haben. Die Beschäftigten sollen in dieser Zeit ihre Arbeit vollständig von zuhause aus erledigen. Auch Lehrveranstaltungen werden trotz der Schließung teils stattfinden.
Die Konsequenz: Studierende und Angestellte müssen während der 18-tägigen Schließzeit ihre eigenen Räumlichkeiten mehr beheizen und verbrauchen dort mehr Strom. Die aktuell viel zu hohen Kosten werden so auf die privaten Haushalte abgewälzt.
Viele Student:innen müssen jetzt schon auf Grund von Inflation und Energiekrise einen zweiten Job neben dem Vollzeitstudium ausüben und können sich das Leben und insbesondere das Heizen nicht mehr leisten. Auch Essen, das sie sonst preiswert in der Mensa erhalten, fällt in der verlängerten Schließzeit der TU Berlin nun weg.
Es wird auf Kosten der Studierendenschaft und der Beschäftigten massiv gespart. Zeitgleich findet am 7. und 8. Dezember der erste Weihnachtsmarkt auf dem TU-Gelände statt, mit den für Weihnachtsmärkte üblichen Preisen. Wie sollen sich Student:innen einen alkoholfreien Glühwein im Freiblock holen, wenn sie nicht einmal wissen, wie sie ihre Miete nach der neuesten Miet- und Gaspreiserhöhung zahlen sollen?
Gänsebraten mit Grünkohl vom Studierendenwerk sind kein Ersatz für die entfallenden Veranstaltungen im Dezember und Januar und auch 6 Prozent Preisnachlass auf einen TU-Pullover aus dem Uni-Shop ersetzen keinen beheizten Hörsaal und Lehrveranstaltungen in Präsenz.