Tesla darf Grundwasser in Brandenburg leersaugen und vergiften
Tesla will das Grundwasser in Brandenburg nicht nur ausbeuten, sondern auch ungestraft vergiften. Gleichzeitig sollen Anwohner:innen für ihren Wasserverbrauch sanktioniert werden.
In Brandenburg treibt Elon Musk immer noch sein Unwesen. Seit März 2022 produziert Tesla in seiner einzigen europäischen Autofabrik in Grünheide bei Berlin Elektroautos. Mittlerweile sind dort nicht nur 12.000 Mitarbeiter:innen beschäftigt, es gibt auch immer wieder große Konflikte ums Grundwasser.
Nach einem Widerspruch beim Land Brandenburg durch Tesla wurden die Auflagen zur Grundwasserkontrolle für den vermeintlich nachhaltigen E-Auto-Hersteller gekippt. Das teilte das Landesumweltamt der Deutschen Presse-Agentur mit. Tesla bekommt so viel Wasser wie 30.000 Menschen. Für Elon Musk ist das genauso wenig ein Problem, wie 200 Hektar Wald, die für seine Fabrik abgeholzt wurden. Im Hochsommer 2021 machte er sich über die Opfer der Flutkastastrophe in Westdeutschland lustig und behauptete, dass es in Deutschland genug regnen würde.
Den Grundwasserraub sollen die Anwohner:innen in den betroffenen Regionen auslöffeln. Ihr Verbrauch wird ab 2025 rationiert. Während der Bundesdurchschnitt je Einwohner und Tag laut Statistischem Bundesamt zuletzt bei 128 Liter liegt, dürfen in betroffenen Regionen pro Kopf nur noch 105 Liter am Tag genutzt werden. Andernfalls müssen die Bewohner:innen mit Geldstrafen rechnen.
Auch die Regularien zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wurden für das Tesla-Werk im Naturschutzgebiet gekippt. Die Entscheidung des Landesumweltamtes bedeutet konkret, dass Tesla Schadstoffe aufgrund eines geringen Anteils in eine niedrigere Gefährdungsklasse einstufen kann. Dabei muss Tesla nicht einmal die eigenen Analysen bei staatlichen Stellen vorlegen. Die Entscheidung des Umweltamtes bedeutet nichts anderes als freie Fahrt für die Profite des Megakonzerns, während die Umwelt völlig auf der Strecke bleibt. So retten E-Autos nicht das Klima, sondern tragen aktiv zur Umweltzerstörung bei.
Wer denkt, dass Tesla nicht gnadenlos ausnutzen wird, dass die Bestimmungen gekippt wurden, täuscht sich. Um die Umweltzerstörung zu vertuschen, schwärzt der Autokonzern fleißig Unterlagen. Das legt der Umweltverband Grüne Liga Brandenburg offen: „Die Gefahreneinstufung der Gemische ist nicht überprüfbar. Wir als Verbände und die Öffentlichkeit haben durch Schwärzung der Antragsunterlagen sowie des Genehmigungsbescheids keine Möglichkeit, diese Prozesse nachzuvollziehen“, sagte Landesgeschäftsführer Michael Ganschow. So viel zur Transparenz bei Tesla. Über die Umweltaspekte antworte er wie folgt: „Unklar bleibt, welche Stoffe in der Batteriezellfertigung zum Einsatz kommen. Hier wäre mehr Transparenz dringend geboten.“ Die Batterieproduktion ist schon jetzt international ein Problem. Vor allem in Argentinien und Chile ist Tesla für verwüstete Landschaften verantwortlich. Auch in den USA führt ihr Werk in Texas zu vergiftetem Grundwasser und Lärmbelästigung, Mal ganz abgesehen von den gewerkschaftsfeindlichen Methoden. Deutschen Politiker:innen stehen dabei klar auf Seite der Autokonzerne. Der für die Batterien notwendige Abbau von Lithium wurde unter anderem von Olaf Scholz bei seiner Südamerikareise im Januar vorangetrieben. Mit den aktuellen Entwicklungen sind wir nun auch in Brandenburg der E-Auto-Apokalypse einen Schritt näher.
Die Kritik des Umweltverbands ist völlig berechtigt. Die Bücher und Analysen von Tesla müssen geöffnet werden, damit die Bevölkerung nicht weiter an der Nase herumgeführt werden kann. Gleichzeitig muss die Sanktionierung des Grundwasserverbrauchs, die Neukunden schon jetzt betrifft, beendet werden. Die Tesla-Fabrik in Grünheide muss unter Kontrolle der Bevölkerung und der Beschäftigten verstaatlicht werden, um eine Umstrukturierung des Betriebs im Sinne des Umweltschutz und des Arbeitsplatzerhalts zu ermöglichen. So wäre der Weg frei, die Produktion nicht nur umweltfreundlich zu gestalten, sondern auch nachhaltig auf andere Produkte und Produktionsverfahren umzustellen, ohne dass die Beschäftigten sich um ihre Arbeitsplätze sorgen müssen.