„Tarifvertrag gekündigt – Streik jetzt“: Studentische Beschäftigte protestieren vor der FU Berlin (mit Fotos und Videos)

10.11.2017, Lesezeit 3 Min.
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Am Donnerstag demonstrierten dutzende studentische Beschäftigte und solidarische Unterstützer*innen an der Freien Universität für einen neuen Tarifvertrag. Im Januar werden sie in den Streik treten.

Unter dem Motto „Tarifvertrag gekündigt – Streik jetzt!“ versammelten sich am Donnerstag dutzende studentische Beschäftigte und andere Universitätsangehörige vor der Mensa in der „Rost- und Silberlaube“, dem zentralen Universitätsgebäude der Freien Universität Berlin. Sie demonstrierten gemeinsam für einen neuen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte (genannt „TVStud“).

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Die studentischen Beschäftigten in Berlin haben seit 16 Jahren keine Lohnerhöhung erhalten und deshalb beschlossen, ab Januar in den Streik zu treten.

Bei der Kundgebung berichteten verschiedene studentische Beschäftigte von ihren Arbeitsbedingungen und ihren bisherigen Aktionen. Yunus Özgür, der im Studierendenservice der FU arbeitet, betonte besonders, wie wichtig die Solidarität und der gemeinsame Kampf mit allen Beschäftigtengruppen an der Universität sind.

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Solidarische Grüße kamen von verschiedenen Seiten. Unter anderem drückte Lukas S., Betriebsratsvorsitzender am Botanischen Garten der FU, die Unterstützung der Kolleg*innen für den TVStud-Kampf aus und berichtete von den eigenen Streikerfahrungen.

Auch die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen zeigten sich solidarisch mit dem Streik, wie Ruben Schenzle, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der FU und Vertreter des „Netzwerks für Gute Arbeit in der Wissenschaft“. Er berichtete von seinen eigenen Arbeitsbedingungen und rief zur Teilnahme an einer Protestaktion vor der Hochschulrektorenkonferenz am kommenden Dienstag auf.

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Stefan Bommer, Lehrbeauftragter am Otto-Suhr-Institut, betonte den politischen Charakter des Kampfes, zum Einen aufgrund der Verantwortlichkeit des rot-rot-grünen Berliner Senats und zum Anderen aufgrund der dahinterliegenden strukturellen Finanzierungsprobleme für die Hochschulen, die immer wieder dafür genutzt werden, um Beschäftigte und Studierende untereinander auszuspielen. Sich dem entgegenzusetzen und gemeinsam für eine Uni im Dienste der Studierenden und Beschäftigten – ohne Zugangsbeschränkungen – zu kämpfen, ist deshalb ein integraler Bestandteil der Auseinandersetzung.

Im Anschluss an die Kundgebung zogen die Anwesenden in einer lautstarken Demonstration durch das Universitätsgebäude. Sie riefen Slogans wie „Tarifvertrag – Jetzt!“, „Ohne uns läuft hier nix – gebt uns unsere Kohle fix!“ und „Lohnverzicht seit 16 Jahren – ihr könnt dicke Autos fahren!“

Neben dem Ziel, Aufmerksamkeit auf die Tarifkampagne und den bevorstehenden Streik zu lenken und Solidarität zu organisieren, war der Anlass der Kundgebung die Mobilisierung für die Wahl der Tarifkommission, die am selben Abend an der Technischen Universität (TU) stattfand.

Zuvor hatten die studentischen Beschäftigten an der gesamten Universität mit kreativen Mitteln auf sich aufmerksam gemacht.

Weitere Aktionen fanden an anderen Universitäten und Hochschulen in Berlin statt, so an der TU und an der Alice-Salomon-Hochschule.

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Um weitere Aktionen zu organisieren, treffen sich an den verschiedenen Universitäten und Hochschulen regelmäßig offene Streikgruppen. An der FU findet das nächste dieser Treffen am kommenden Mittwoch, den 15. November, ab 16 Uhr im Foyer vor der Mensa in der Rost- und Silberlaube statt.

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