Petition: Urabstimmung und Erzwingungsstreik vorbereiten!
Das Post-Verhandlungsergebnis darf bei weiteren Tarifrunden nicht Schule machen. Die Mittel des Streiks müssen voll ausgeschöpft werden. Wir teilen dazu die Unterschriftenliste von aktiven Ver.di Mitgliedern und Streikenden, auf Initiative von Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di.
Reallohnerhöhungen erkämpfen und Gewerkschaften durch Streik erneuern!
Post-Verhandlungsergebnis darf bei weiteren Tarifrunden nicht Schule machen – Daher jetzt folgende Erklärung schnellstmöglich unterschreiben
Im Januar, Februar und bis 20. März 2023 sind über 65.000 Kolleg*innen in unsere Gewerkschaft ver.di eingetreten, soviel wie noch nie seit ihrer Gründung! Warum? Weil sie die Gewerkschaft als für reale Verbesserungen kämpfende Kraft wahrgenommen haben.
Das könnte der Anfang einer Gewerkschaftsbewegung mit zehntausenden neuen Aktiven sein.
Die Warnstreiks bei der Post und im öffentlichen Dienst haben gezeigt: die Kampfbereitschaft ist hoch, denn die Preissteigerungen fressen die Löhne auf und nach Jahren des Reallohnverlustes bei gleichzeitigen Rekordprofiten gibt es jetzt endlich die Möglichkeit, den Trend aufzuhalten und Reallohnerhöhungen zu erkämpfen.
Das nicht zuletzt, weil es die Chance gibt, über Betriebe und Branchen hinweg gemeinsam für unsere Interessen einzustehen. Eine Tarifbewegung beeinflusst die andere. Ein erfolgreicher Kampf wird als Ermunterung für andere Bereiche gesehen, gerade wenn gemeinsame Streiks und Aktionen geplant werden. Die Einbeziehung vieler neuer Kolleg*innen als Streik- und Teamdelegierte im Öffentlichen Dienst ist dabei auch eineChance unsere Gewerkschaft demokratisch zu erneuern.
Erfolglose Kämpfe haben aber auch Auswirkungen auf andere Bereiche. Das befürchten wir angesichts des Verhandlungsergebnisses bei der Deutschen Post. Nachdem 85,9 Prozent in einer Urabstimmung das bisherige „Angebot“ abgelehnt hatten, standen die Zeichen auf Streik. In kurzfristig anberaumten Verhandlungen wurde ein nur wenig besseres Angebot, das den Reallohnverlust fortschreibt, vorgelegt und die Tarifkommission empfiehlt nun eine Annahme. Viele Kolleg*innen sind nachvollziehbar verunsichert und enttäuscht. Auf kritische Kommentare in den sozialen Medien gibt es von ver.di-Seite die Antwort, das Ergebnis sei das Maximum des Erreichbaren.
Doch seit wann ist durch Streik nicht mehr herauszuholen als ohne?
Wir melden uns zu Wort,weil das von der Tarifkommission empfohlene Verhandlungsergebnis genau das beinhaltet, wogegen ver.di-Redner*innen auf den Streikkundgebungen der Postlerinnen und Postler zuvor Sturm gelaufen sind: eine lange Laufzeit, Einmalzahlungen als Kompensationsgeschäft und ein Reallohnverlust in der Entgelttabelle. Auf den Kundgebungen wurde in dem Fall zurecht mit gemeinsamen Streik bei Post, Bahn und öffentlichem Dienst gedroht – davon ist nun keine Rede mehr.
Wir verstehen und teilen daher den Unmut über dieses Ergebnis und sichern den Post-Kolleg*innen unsere Unterstützung und Solidarität zu, sollten sie sich in der Urabstimmung gegen eine Annahme des Ergebnisses entscheiden.
Wir melden uns zu Wort, weil dieser Abschluss selbstverständlich große Auswirkungen auf die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst, bei der Bahn und im Handel haben kann. Deshalb sagen wir: Wir wollen mehr, wir verdienen mehr, wir können mehr und wir sind bereit, dafür zu kämpfen!
Es darf keine Abschlüsse unter Inflationsausgleich und 12 Monaten Laufzeit geben und es darf kein Ergebnis geben, ohne die ganze Kampfkraft ausgeschöpft zu haben. Deshalb sind wir der Meinung, dass ver.di sich auf allen Ebenen auf Urabstimmung und Erzwingungsstreik bei Bund und Kommunen vorbereiten sollte. Wir wollen für die volle Durchsetzung unserer Forderungen kämpfen: 10,5 Prozent, aber mindestens 500 Euro bei einer Laufzeit von maximal 12 Monaten!
Wenn du in Deinem Betrieb Unterschriften sammeln möchtest, kannst du eine Liste ausdrucken und uns an ChanceTR2023@gmail.com schicken: Unterschriftenliste
Oder unter diesem Link unterschreiben.
Unterzeichnende, Stand 23.3.2023
Michael Bauer, ver.di Landesfachgruppenvorstand, Koblenz
Christoph Böttger, Duisburg, Universität Duisburg-Essen, Techniker und ver.di Mitglied
Lu Bouten, ver.di-Vertrauensfrau Emstaler Verein
Katharina Doll, ver.di Vertrauensfrau Elbkinder Hamburg
Uwe Dorow, Verdi, Kommunalbeamter a.D., Bottrop
Renate Emanuel, Angestellte Kommune ver.di, Kaiserslautern
Sebastian Förster, Vertrauensmann ver.di Emstaler Verein
Christian Gajewsky, Teamdelegierter Vivantes Urban KH, ver.di
Francesca Groba, Verdi, Uniklinik Kiel, Bundesfachbereichsvorstand C
Arthur Gubar, ver.di Mitglied Bezirk Ost-Westfalen-Lippe, Fachbereich E
Richard Günsch, Verdi / Berliner Wasserbetriebe
Dorit Hollasky, Sprecherin verdi Betriebsgruppe am Städtischen Klinikum Dresden
Urs Kersten, Verdi, Landeshauptstadt München
Andre Koletzki, Geprüfter Meister für Bäderbetriebe, Berliner Bäder-Betriebe
Julian Koll, ver.di Vertrauensperson, Mitglied der bezirklichen Arbeitskampfleitung in Dortmund
Tobias Linnemann, ver.di, Dresden
Martin Löber, ver.di Vertrauensmann und Betriebsrat, Kölner Bäderbetriebe
Stephanie Mitbauer, ver.di Tarifkommission KSG (Göttingen)
Lukas Pieper, Ver.di Vertrauensperson Stadt Nürnberg, Ref V
Anneliese Pötzsch, Teamdelegierte Vivantes Berlin, ver.di
Florian Schnerrer, Verdi-Mitglied, Agentur für Arbeit Berlin-Mitte
Marcel Schütte, ver.di Mitglied Bezirk Ost-Westfalen-Lippe, Fachbereich E
Uwe Wesemann, Ver.di, Betriebsrat, Fraport AG
Marén Wiese, GPR Rostock, verdi-Bezirksvorstand Rostock
Jakob Zschiesche, Verdi und Marburger Bund, Arzt, Halle
Unterzeichner*innen aus anderen Bereichen
Alexandra Arnsburg, ver.di Landesfrauenrat Berlin-Brandenburg
René Arnsburg, Fachbereichsvorstand A und Landesbezirksvorstand ver.di Berlin-Brandenburg
Alexander Brandner, ver.di-Mitglied Bz Stuttgart, FB C, Ersatzmitglied Bezirksvorstand Stuttgart
Tjark Delfs, ver.di, Leipzig
Niklas Droste, ver.di, Student, Jena
Peter Eßer, Projektleiter, Alfter
Christoph Farwig, ver.di, Mainz
Jörg Finkenberger, FAU, Nürnberg
Jonas Grampp, OJL Berlin EVG
Nina Heist, ver.di, Bonn
Tom Hoffmann, ver.di, Berlin
Steve Hollasky, Lehrer, GEW, Dresden
Christa Hourani, IG Metall, Delegierte Stuttgart, IGM- und DGB-Frauenausschüsse, Stuttgart
Max Klinkner, ver.di, Mainz
Tristan Kock, ver.di, Bonn
Michael Koschitzki, GEW Vertrauensperson, Berlin
Peter Kowsky, ver.di, Hamburg
Tim Lüking, Mitglied ver.di Ostwestfalen-Lippe, Lemgo
Ronald Luther, EVG, Berlin
Monika Neun, Verdi/ Diakonie Stetten
Andrea Renke-Krapf, ver.di, Kassel
Martin Renzmann, FAU, Berlin
Jonathan Scharnberg, Landesfachgruppenvorstand Theater + Bühnen, Darstellende Künste ver.di Berlin / Deutsches Theater Berlin
Steffen Scholz, ver.di, Chemnitz
Maximilian Schulz, NGG Gewerkschaft Berliner Brauerei
Sascha Stanicic, ver.di, Berlin
Helmut Szymanski, ver.di, Dortmund
Angelika Teweleit, Netzwerk für eine kämpferische und demokratische ver.di, Sprecherin, Berlin
Stefan Ueltzen, EVG, N´ürnberg
Maria Valitov, ver.di, Kiel
Christian Walter, ver.di, Aachen
Jens Weber, BGW, Delmenhorst
Mag Wompel, ver.di, Berlin
Juri Zinn, Erzieher, TV-L, ver.di, Hamburg
Lukas Zöbelein, ver.di, Wiesbaden
Bärbel Zimmermann, IG Metall, Hamburg
*Angabe der Funktion dient lediglich der Kenntlichmachung der Person