Stupa-Solidarität für Beschäftigte am Botanischen Garten

12.02.2016, Lesezeit 3 Min.
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Bei seiner ersten Sitzung erklärte sich das 35. Studierendenparlament (Stupa) der Freien Universität Berlin auf Antrag der Revolutionär-kommunistischen Jugend (RKJ) solidarisch mit den Kolleg*innen des Botanischen Gartens der FU.

Zum ersten Mal trat das jüngst im Januar gewählte Stupa am gestrigen Donnerstag zusammen. Die RKJ nutzte ihren bei den kürzlichen Wahlen neu gewonnenen Sitz dazu, die Stimme der Beschäftigten im Stupa zu sein. Wir beantragten, dass sich das Stupa mit den Beschäftigten am Botanischen Garten solidarisch erklären sollte, die derzeit einen mutigen Arbeitskampf führen.

Dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit ohne Gegenstimmen und mit rein formellen Änderungen angenommen. Als der Vertreter der RKJ den Antrag verlesen hatte, gab es Applaus unter den Studierenden. Es bleibt zu hoffen, dass sich die studentische Solidarität in ihrem Parlament nun in die Praxis vollziehen lässt. Im folgenden dokumentieren wir den Antrag:

Das Studierendenparlament der „Freien” Universität Berlin spricht sich gegen das Outsourcing am Botanischen Garten aus und erklärt seine Solidarität mit den Beschäftigten, die sich gegen Angriffe auf ihre Lebensbedingungen wehren.

Wir fordern die Universitätsleitung auf, die angedrohten betriebsbedingten Kündigungen von 31 Kolleg*innen der „Betriebsgesellschaft für die Zentraleinrichtung Botanischer Garten und Botanisches Museum“ (BG BGBM) – eine hundertprozentige Tochterfirma der Universität – zurückzunehmen. Auch die erneute Ausgliederung des Besucher*innenservices an Fremdfirmen muss beendet werden, denn das bedeutet für die betroffenen Beschäftigten massive Arbeitszeitverkürzungen, natürlich ohne Lohnausgleich: Weniger als 1000€ sollen die Kolleg*innen in Zukunft verdienen. Kaum genug, um den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten, geschweige denn eine Familie zu ernähren. Sie sind so gezwungen, ihren Lohn mit Hartz IV aufzustocken.

Außerdem fordern wir dazu auf, den Grundsatz „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ sofort umzusetzen. Denn die Arbeiter*innen, die bei der BG BGBM angestellt sind, verdienen viel weniger als ihre Kolleg*innen, die direkt bei der Uni angestellt sind. Die Tarifflucht am Botanischen Garten muss endlich aufhören. Die Kolleg*innen müssen faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen bekommen. Dazu gehören auch Neuanstellungen, die die Arbeitsbelastung für alle Beschäftigten erträglich machen.

Wir rufen den AStA, alle Hochschulgruppen, Studierende und Beschäftigte dazu auf, sich an den Aktionen der kämpfenden Beschäftigten zu beteiligen und sich mit ihnen solidarisch zu zeigen. Denn diese Universität gehört nicht der Uni-Leitung, sondern uns, den Kolleg*innen und Studierenden!

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