Studentische Beschäftigte werden streiken

24.10.2017, Lesezeit 3 Min.
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Der Kampf der Studentischen Beschäftigten geht uns alle an! Aus dem neuen Flugblatt von "Waffen der Kritik" an der Freien Universität Berlin.

Seit zwei Jahren kämpfen die studentischen Beschäftigten in Berlin für einen neuen Tarifvertrag. Nach 16 Jahren ohne Lohnerhöhung und nach Streichung ihres Weihnachtsgeldes fordern sie mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Nachdem die Verhandlungen mit den Hochschulen gescheitert sind, haben sie sich entschieden, ihren Tarifvertrag zu kündigen. Sie werden dementsprechend ab dem 1. Januar streiken.

Die studentischen Beschäftigten halten die Tutorien, helfen in den Bibliotheken, der Verwaltung und vielen weiteren Bereichen. Während die Löhne der anderen Hochschulbeschäftigten – auch wenn nicht genug, aber immerhin beständig – steigen, stagnieren ihre. Feste Stellen an den Hochschulen werden gestrichen und durch günstigere Hilfskraftstellen ersetzt. Alles, um mehr Geld zu sparen.

Prekarisierung

Unter der Arbeitsbelastung und Prekarisierung leiden nicht nur die studentischen Beschäftigten. Überall an der Universität werden Stellen gekürzt und Arbeiter*innen mit grundlos-befristeten Arbeitsverträgen eingestellt.

In dieser kapitalistischen Gesellschaft stehen nicht die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt, sondern Haushaltspläne. Die Universitäten werden mit Sparpolitik, Kürzungen und Outsourcing wie ein Unternehmen verwaltet, ohne jegliche Mitbestimmung.

Während bei den Lehrveranstaltungen durch diese Sparpolitik immer weniger Tutorien angeboten werden, steigt die Arbeitsbelastung der studentischen Beschäftigten rasant. Überfüllte Tutorien führen dazu, dass die Lernatmosphäre schlechter wird und es manchmal sogar für Studierende keinen Platz gibt. Die Studierenden und die studentischen Beschäftigten haben daher dieselben Interessen.

Der Streik der studentischen Beschäftigten kann dadurch dazu dienen, nicht nur die Arbeitsbedingungen der studentischen Beschäftigten zu verbessern, sondern auch Aufmerksamkeit auf die Probleme der Studierenden zu lenken, wie mangelnder Wohnraum oder Leistungsdruck – oder auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse anderer Arbeiter*innen an der Uni.

Gemeinsam

Die Probleme, die wir an den Universitäten haben, sind nicht voneinander isoliert, sondern miteinander stark verknüpft. Mangelnde Mitbestimmung, Prekarisierung und Unterfinanzierung, die an der Universität herrscht, betrifft alle und der Kampf dagegen muss auch gemeinsam sein!

In dieser Hinsicht wurden an allen drei großen Hochschulen – auch an der FU – offene Streikgruppen gegründet. Diese Gruppen sind für alle studentischen Hilfskräfte, Studierenden und alle Hochschulbeschäftigten offen, die den Streik unterstützen und ihre Forderungen einbringen wollen. Die Streikgruppen sollen ein Ort sein, wo alle Hochschulangehörigen sich treffen, über ihre Probleme diskutieren und sich basisdemokratisch organisieren.

Also egal ob Studi, studentische Hilfskraft oder Beschäftigte*r, komm zu der Streikgruppe an deiner Hochschule!

Offenes Treffen: Streikgruppe an der FU

Dienstag, 24. Oktober, 16-18 Uhr
Rost und Silberlaube, vor Mensa II

Hier zum Facebook-Event

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