Streik bei Amazon: Gamer*innen warten auf FIFA18

03.10.2017, Lesezeit 2 Min.
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2.000 Beschäftigte bestreikten gestern den Online-Konzern Amazon. An einigen Standorten hatten die Streiks schon am Donnerstag begonnen und behinderten die rechtzeitige Auslieferung von FIFA18. Und nicht nur in Deutschland kämpfen Beschäftigte.

Am gestrigen Montag streikten 2.000 Beschäftigte des Online-Konzerns Amazon in Bad Hersfeld, Leipzig, Graben bei München, im niederrheinischen Rheinberg, Werne und Koblenz und damit an sechs der neun deutschen Standorte des Konzerns. Bereits letzten Donnerstag waren Beschäftigte an den Standorten in Rheinberg, Werne und Leipzig in den Ausstand getreten.

Während Amazon versicherte, dass die Streiks keine Auswirkungen hätten, verhinderten die Beschäftigten mit ihrer Aktion die rechtzeitige Lieferung des neuen FIFA-18-Computerspiels. Silke Zimmer, Verdi-Landesfachbereichsleiterin für Handel in Nordrhein-Westfalen, kommentierte dies folgendermaßen:

Der Streik der vergangenen Woche war sehr erfolgreich. Das Unternehmen musste Kunden Briefe schicken, dass das FIFA-Spiel nicht rechtzeitig geliefert werden kann und stattdessen ein 5-Euro-Gutschein zur Verfügung gestellt wird. So ist das bei Amazon, die Kunden warten auf ihr Spiel und die Beschäftigten auf den Tarifvertrag.

Die Streiks sind unter anderem eine Reaktion auf die unverschämt niedrigen Lohnerhöhungen von 26 Cent, die zu September stattfanden – während Beschäftigte, die nach dem Tarifvertrag des Einzelhandels bezahlt werden, zuletzt 2,3 Prozent mehr Lohn erhielten. Die Amazon-Beschäftigten lassen sich nicht mit Krümeln abspeisen, sondern kämpfen nun im fünften Jahr weiterhin darum, dass der Riesen-Konzern nach dem Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels zahlt. Dabei ist klar, dass selbst die letzte Gehaltserhöhung, wie alle anderen Verbesserungen der letzten Jahre, nur aufgrund des Drucks der Kolleg*innen zustande gekommen sind.

Die Tatsache, dass der Konzern auf Streiks reagiert, indem Kund*innen aus dem Ausland beliefert werden, macht auch deutlich, dass der Kampf der Amazon-Beschäftigten international sein muss. Und so organisieren sich auch Kolleg*innen in Polen und koordinierten in der Vergangenheit Aktionen mit ihren deutschen Kolleg*innen. Und in Frankreich nahmen Kolleg*innen von Amazon an den Streiks gegen die Arbeitsmarktreform von Präsident Emanuel Macron teil.

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