Stonewall was a riot: Kommt mit Klasse Gegen Klasse und Waffen der Kritik zum CSD und zur Internationalistischen Queer Pride

12.07.2023, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Queer Pride Berlin / Maxi Schulz

Trefft uns im Juli und August auf den CSDs in Leipzig, Münster, Bremen und auf der Internationalistischen Queer Pride in Berlin!

Es ist vollkommen absurd, dass heutzutage Cops nicht nur auf Pride-Veranstaltungen patrouillieren, sondern auch mit eigenen Ständen und Blöcken vertreten sind. Denn gerade Cops waren verantwortlich für die sogenannten Stonewall Riots. Im Juni 1969 kam es im New Yorker Stadtviertel Greenwich Village zu einem Aufstand, der heute, 54 Jahre später, noch immer fest im Gedächtnis der queeren Bewegung verankert ist. Nachdem Polizist:innen wiederholt Gäste – an jenem Tag vor allem Dragqueens, trans Personen sowie People of Color – in der Stonewall-Inn-Bar in der Christopher Street drangsalierten, begannen sich diese zusammen mit Passant:innen gegen die zu jener Zeit häufig stattfindenden Kontrollen und Razzien zu wehren. Es folgten tagelange Straßenschlachten mit der New Yorker Polizei. An den seither stattfindenden Paraden und Veranstaltungen zum Christopher Street Day beziehungsweise zur Gay Pride nehmen weltweit jährlich Millionen an Menschen teil – und mittlerweile auch allen Ernstes die Polizei In Erinnerung sollte bleiben: Stonewall was a riot! No cops at our pride!

Immer beliebter wird der „Pride Month“ auch bei Großkonzernen: Coca Cola, McDonald’s, Nivea, Deutsche Bahn, Banken, Daimler, BMW, Amazon, Microsoft, Apple, H&M, Bild-Zeitung, Lockheed Martin und viele mehr – sie alle schmücken sich einen Monat lang mit Regenbogenfahnen und ‚Love-is-Love‘-Sprüchen in sämtlichen Variationen. Gleiches gilt auch für die NATO und die Polizei. Sämtliche Pinkwashing-Kampagnen können jedoch nicht über die Ausbeutung und Unterdrückung hinwegtäuschen, die ansonsten von diesen Konzernen, staatlichen Repressionsorganen und Kriegsbündnissen betrieben werden. In der Ära des ‚Rainbow Capitalism‘ gibt es davon auch im Pride Month keine Unterbrechung.

Dieses Jahr wurden in den USA bereits über 500 transfeindliche Gesetzesentwürfe eingebracht. Sie zielen darauf ab, trans Personen den Zugang zu medizinischer Grundversorgung, rechtlicher Anerkennung, Bildung und dem Recht, ihr Queersein öffentlich zu zeigen, zu verwehren. Jener von rechts geführte Kulturkampf ist jedoch längst kein rein US-amerikanisches Phänomen mehr. Auch in Deutschland gibt es gewaltsame Angriffe auf LGBTQIA+ Menschen. Parteien wie die AfD und die CDU/CSU betreiben queerfeindliche Hetze und das Selbstbestimmungsgesetz ist selbst nach den nachträglich beschlossenen Einschränkungen immer noch nicht in Kraft getreten. Dass wir keine Hoffnung in den Reformismus setzen können, wird im revolutionären Kampf um queere Befreiung immer deutlicher.

Für eine queere Befreiung zu kämpfen, heißt auch, den Kampf gegen Unterdrückung, Ausbeutung, Kapitalismus, Imperialismus und Patriarchat zu führen. Lasst uns daher im Pride Month genauso wie an jedem anderen Tag gemeinsam für eine Welt kämpfen, in der alle frei und selbstbestimmt leben können. Für einen revolutionären Pride Month statt Pinkwashing und Rainbow Capitalism!

Kommt mit Klasse Gegen Klasse zum Christopher Street Day und zur Internationalistischen Queer Pride:

15. Juli: CSD Leipzig (Treffpunkt: 12 Uhr Augustusplatz; Demostart: 13 Uhr)
22. Juli: Internationalistische Queer Pride Berlin (Demostart: 17 Uhr am Hermannplatz)
26. August: CSD Münster (weitere Informationen folgen)
26. August: CSD Bremen (weitere Informationen folgen)

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