Solidemo für den CFM-Streik
Am 19. November demonstrierten 400 ArbeiterInnen und Jugendliche ihre Solidarität mit den Streikenden der Charité Facility Management (CFM) in Berlin. Die ArbeiterInnen dieser prekarisierten Dienstleistungssparte des Berliner Krankenhauses Charité befinden sich seit inzwischen 11 Wochen im Streik für einen Tarifvertrag und andere Verbesserungen der Arbeitsverhältnisse.
Die Demonstrierenden zogen in einer weiten Runde vom Bahnhof Friedrichstraße zur Charité, am Alexanderplatz vorbei bis zum Lustgarten. War die Länge der Demoroute sehr kräftezehrend, so gab es doch immer wieder Höhepunkte, unter anderen den Stopp vor dem Kulturkaufhaus Dussmann. Als einflussreicher Kapitaleigner der CFM diktiert dieser Konzern den streikenden Beschäftigten die prekären Arbeitsverhältnisse. Aus diesem Grund wurde sein prestigeträchtigstes Kaufhaus mit Lärm, Parolen und Redebeiträgen belagert.
Permanenter Höhepunkt war die Zusammensetzung der Demonstrierenden. Neben der Anwesenheit verschiedener linker Gruppen – vor allem SAS, RIO und SAV, die den Streik seit dem ersten Tag praktisch unterstützen – äußerten ArbeiterInnen anderer kämpfender Belegschaften ihre Solidarität. So sprach eine Kollegin des Pflegebetriebes Alpenland vor, dessen Beschäftigte nach gemeinsamem Streik mit den CFM-ArbeiterInnen in die erste Verhandlungsrunde gehen. Ebenfalls sprachen VertreterInnen des vor Arbeitskämpfen stehenden Berliner Ensembles, sowie der PsychotherapeutInnen des Virchow-Klinikums, die am 5. Dezember in einen viertägigen Streik treten werden.
Beliebt war auch die Anwesenheit von Studierenden der Berliner und Potsdamer Universitäten. Waren die CFM- ArbeiterInnen mit einem eigenen Block bei der Berliner Bildungsstreik-Demonstration am 17. November vertreten, so revanchierten sich mehrere Studierende für diese Solidarität. Ein Studierender der Freien Universität Berlin gab einen spontanen Redebeitrag, in dem er für die unbedingte, praktische Solidarität zwischen Arbeitenden und Studierenden war. Er wies unter anderem auch auf entsprechende Erfahrungen der AG Arbeitskämpfe an der FU Berlin hin.