Solidarität für den Neupack-Streik!

10.03.2013, Lesezeit 4 Min.
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// Offener Brief an die radikale Linke zur gemeinsamen Solidarität mit dem Neupack-Streik //

Wir wenden uns mit einem dringenden Vorschlag für eine gemeinsame Solidaritäts-Botschaft für die Streikenden von Neupack an euch. Ihr intensiver Kampf läuft mittlerweile über vier Monate und sein Ausgang wird auch für kommende Kämpfe in Deutschland Bedeutung haben. Natürlich wurden bereits zahlreiche Grußbotschaften versendet. Nun scheint sich die Debatte um die weitere Fortführung des Streiks jedoch zuzuspitzen und weiterer Rückhalt für die kämpferischen KollegInnen ist absolut notwendig.

Der Apparat der IG BCE hat mit der „Flexi-Taktik“ bereits begonnen, den Streik zu schwächen und steuert nun relativ offen auf einen Kompromiss zu, der hinter den Forderungen der Streikenden zurück bleibt. (Von einem Tarifvertrag wird nicht mehr gesprochen.) Uns wurde berichtet, dass versucht wird, kritische KollegInnen und den Solikreis Neupack durch falsche Anschuldigungen zu diskreditieren und zu isolieren.

Diesen Dienstag um 17 Uhr soll es das nächste Treffen des Solikreises mit den Beschäftigten geben. Dort wollen wir die Soli-Botschaft von möglichst vielen unterzeichnenden Gruppen persönlich überbringen. Eine Rückmeldung bis Montagabend wäre also sehr hilfreich – notfalls reicht es aber auch bis Dienstag vor 17 Uhr. Wenn Mitglieder eurer Gruppe persönlich vor Ort sein können, ist das natürlich auch eine gern gesehene Unterstützung für die Streikenden.

Solidaritätserklärung

An die streikenden Kolleginnen und Kollegen von Neupack

Wir, die UnterzeichnerInnen dieser Botschaft, senden euch unsere solidarischen Grüße.

Eurer Streik gegen miese Bezahlung und gegen die Willkür der Krüger-Familie ist außerordentlich wichtig. Er ist besonders wichtig für euch, aber auch für alle anderen Arbeiterinnen und Arbeiter, die unter ähnlichen Bedingungen zu leiden haben. Ihr zeigt, dass Beschäftigte sich wehren können, wenn sie zusammenhalten. Auch deswegen wollen wir euch unterstützen. Wir verurteilen den Einsatz von StreikbrecherInnen ebenso, wie die vielen Schikanen, mit denen versucht wird, euch mürbe zu machen.

Trotz allem haltet ihr bereits seit über vier Monaten durch. Dieser harte und anstrengende Kampf darf nicht umsonst sein, denn eure Forderungen nach einem Tarifvertrag und nach höheren Löhnen sind mehr als berechtigt. Ihr solltet nicht aufgeben, bevor ihr diese Ziele erreicht habt, euch nicht mit weniger zufrieden geben.

Wichtig ist dabei vor allem eines: Ihr, die Streikenden und niemand sonst, solltet demokratisch darüber entscheiden, wie euer Kampf geführt wird und wie lange ihr draußen bleibt. Streikdemokratie ist eines der wichtigsten Werkzeuge für erfolgreiche Kämpfe von Beschäftigten. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich euer Einsatz am Ende auch wirklich belohnt wird.

Wir hoffen natürlich, dass unsere Botschaft euch den Rücken stärkt, um nicht nachzugeben. Doch wir wissen auch, dass es vor allem praktische Solidarität ist, die euch wirklich weiterhilft. Wir werden unser Möglichstes tun, um in unseren Betrieben, Unis und Schulen über euren Streik zu berichten, damit die Unterstützung für euch weiter anwächst und der öffentliche Druck auf die Geschäftsführung von Neupack steigt. Da euer Kampf uns alle angeht, sollte es nicht nur in Hamburg sondern auch in anderen Städten Solikreise geben, die euren Streik nach Kräften unterstützen. Dafür wollen wir uns einsetzen.

Denn: Euer Kampf ist auch unser Kampf!

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