Solidarität mit dem Schüler*innenstreik im Spanischen Staat

22.10.2016, Lesezeit 3 Min.
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Am 26 Oktober wird im Spanischen Staat ein landesweiter Schüler*innenstreik stattfinden. Dieser wird von den größten Schüler*innengewerkschaften und -organisationen ausgerufen. Auch Lehrer*innen und Elternvereinigungen unterstützen den Streik.

Der erste Streiktag wird ausgerufen, um gegen Kürzungen in der öffentlichen Bildung und gegen die „reválidas“, Abschlussprüfungen, zu mobilisieren. Diese, aus der Franco-Diktatur stammenden Prüfungen, ermöglichen es nur wenigen Schüler*innen ihr Studium an der Universität zu beginnen, während den meisten der Zugang unmöglich gemacht wird. Es ist ein weiterer Schritt zur Etablierung eines elitären und neoliberalen Bildungssystems, das meist Jugendliche aus der Arbeiter*innenklasse von ihrem Recht auf Bildung abhält.

Es gibt seit Jahren Angriffe auf die öffentliche Bildung im Spanischen Staat. Die Bologna-Reformen und eine 66-prozentige Erhöhung der Studiengebühren waren hierbei wichtige Werkzeuge für die herrschende Klasse. Diese Angriffe treffen jedoch nicht nur Schüler*innen und Studierende, sondern auch wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Professor*innen und Arbeiter*innen an der Universität. Ihre Arbeitsbedingungen werden immer prekärer. Somit ist es im Spanischen Staat mittlerweile weit verbreitet, als Arbeiter*in in der öffentlichen Bildung einen monatlichen Lohn von unter 500 Euro zu erhalten.

Dieser erste Streiktag kann ein wichtiger erster Schritt für einen Kampf gegen die Angriffe auf die öffentliche Bildung sein, die seit einem Jahrzehnt durchgeführt werden. Hierbei ist es wichtig, auf die Einheit der Arbeitenden und Studierenden zu setzen. Professor*innen, Schüler*innen und Arbeiter*innen, deren Recht auf Bildung immer mehr eingeschränkt wird.

In Deutschland ist die Jugend einer der kämpferischsten Sektoren, der gegen den Rassismus auf der Straße und von der Regierung aufsteht. Tausende bekämpfen den Rechtsruck, der auch bei Jugendlichen Unterstützung findet, die keine Perspektive, sondern ihre Zukunft in Ungleichheit und Prekarisierung sehen. Hierbei müssen wir aufzeigen, dass die politische Rechte nicht nur frauen-, LGBTI-, und migrant*innenfeindlich ist, sondern auch systematisch Angriffe auf die Arbeiter*innenklasse durchführt.

Deswegen begrüßen wir von der Revolutionär-kommunistischen Jugend den Streik am 26. Oktober im Spanischen Staat. Er stellt eine Möglichkeit dar, damit sich Jugendliche organisieren und für ihre Rechte kämpfen. Lasst uns, wie auch in Frankreich, Teil einer kämpferischen Jugendbewegung sein! Dazu müssen wir die Verbindung zu anderen Ausgebeuteten und Unterdrückten, Arbeiter*innen, Frauen* und Migrant*innen, suchen. Nur mit einem internationalistischem und klassenunabhängigen Programm können wir dem Rechtsruck und der Prekarisierung, die die Jugend in Europa erfährt, entgegentreten.

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