So viele „Einzelfälle“: Polizist kniet auf Nacken eines Mannes

31.01.2025, Lesezeit 2 Min.
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Symboldbild, Foto: Ayrin Giorgia

An einem Berliner Bahnhof kniete ein Polizist auf dem Nacken und Ohr eines wehrlosen Passanten. Polizeigewalt sind keine Einzelfälle.

Vergangenen Dienstagabend habe ich am Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen sieben Polizist:innen gesehen, die einen Mann umringten, der am Boden lag. Ein Polizist kniete auf dem Nacken und Ohr des Mannes. Es sah aus, als ob er darauf drückte. Ein Auge des Mannes sah verletzt aus. Eine Gruppe von Menschen beobachtete das Geschehen, eine Person begann zu filmen. Ein anderer Polizist sagte, dass Filmen verboten sei, was nicht stimmt. Wir riefen den Cops Sachen zu, wie dass der eine sein Knie wegnehmen soll. 

Dies tat er dann schließlich auch. Eine Polizistin meinte, dass der Mann gespuckt hätte. „Was würden Sie denn machen, wenn Sie angespuckt würden?“ fragte sie höhnisch. Als sei angespuckt zu werden, das Schlimmste, was passieren könnte. Als würde das rechtfertigen, dass sieben Bullen in Schutzausrüstung um jemanden herumstehen und versuchen ihn abzuschirmen, wenn Passant:innen offensichtliche Polizeigewalt filmen. Am Schluss setzten sie ihm eine Haube auf, durch die er nicht gucken konnte, um zu warten, bis der Krankenwagen kam. 

Das ist kein Einzelfall, sondern hat System. Die Polizei schikaniert wehrlose Menschen in Notsituationen, betreibt Racial Profiling, knüppelt linke Demonstrant:innen (insbesondere palästinasolidarische Aktivist:innen) nieder und ermordet Menschen. Ich bin unfassbar wütend über die Situation gestern und gleichzeitig weiß ich, dass unzählige Menschen ähnliche oder sogar noch gefährlichere Polizeigewalt erlebt haben. Nicht zuletzt gibt es unzählige Berichte über rechte Strukturen in der Polizei.

Die Sozialarbeiterin Inés Heider und die Hebamme Leonie Lieb, die für die Revolutionäre Internationalistische Organisation/Klasse Gegen Klasse zur Bundestagswahl antreten, fordern deshalb die Entwaffnung der Polizei, sowie Komitees zur Aufklärung von rassistischer Polizeigewalt wo Betroffene, migrantische- und Menschenrechtsorganisationen und Gewerkschaften sitzen sollen.

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