Produktion unter Arbeiter*innenkontrolle seit 2002 gipfelte. Zum zweiten Mal wurde er für die Front der Arbeiter*innen und Linken (FIT) in das Parlament der Provinz Neuquén gewählt. Und dort prangert er die korrupte Kaste des bürgerlichen Parlamentarismus an." /> Produktion unter Arbeiter*innenkontrolle seit 2002 gipfelte. Zum zweiten Mal wurde er für die Front der Arbeiter*innen und Linken (FIT) in das Parlament der Provinz Neuquén gewählt. Und dort prangert er die korrupte Kaste des bürgerlichen Parlamentarismus an." /> So sieht es aus, wenn ein revolutionärer Abgeordneter im Parlament sitzt

So sieht es aus, wenn ein revolutionärer Abgeordneter im Parlament sitzt

03.03.2016, Lesezeit 3 Min.
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Raúl Godoy ist einer der bekanntesten Klassenkämpfer*innen Argentiniens. Als Arbeiter der Keramikfabrik Zanon führte er den Kampf, der mit der Besetzung und der Produktion unter Arbeiter*innenkontrolle seit 2002 gipfelte. Zum zweiten Mal wurde er für die Front der Arbeiter*innen und Linken (FIT) in das Parlament der Provinz Neuquén gewählt. Und dort prangert er die korrupte Kaste des bürgerlichen Parlamentarismus an.

Seine Botschaft an die versammelten Parlamentarier*innen war auf einem schlichten Schild zu lesen: „Lohn einer Lehrerin: 8.100 Pesos (470 Euro). Lohn eines Abgeordneten: 55.000 Pesos.“ Gerade sollte die Eröffnungssitzung des Parlaments der Provinz Neuquén anfangen.

Gleichzeitig streiken Lehrer*innen in ganz Argentinien gegen Entlassungen und Lohnkürzungen. Die Abgeordneten der Bourgeoisie greifen die kämpferischen Pädagog*innen an, weil diese angeblich zu oft blau machen würden – während die „Volksvertreter*innen“ üppige Diäten kassieren und trotzdem nicht zu Sitzungen erscheinen.

Raúl Godoy, ein proletarischer Abgeordneter, behält von seiner Diät nur einen Arbeiter*innenlohn. Den Rest – mehr als 80% des gesamten Beitrages – kommt in einen Kampffonds für Streiks im ganzen Land. Das ist bei allen Abgeordneten der Front der Linken und Arbeiter*innen (FIT) ein wichtiger Grundsatz.

Godoy trug keine Krawatte, sondern ein weißes T-Shirt mit dem Gesicht von Carlos Fuentealaba. Dieser Lehrer und Sozialist wurde 2007 im Rahmen eines Streiks von der Polizei erschossen. Der damalige Provinzgouverneur Jorge Sobisch musste zurücktreten, aber genießt bis heute Straflosigkeit. Bei der Parlamentssitzung war er anwesend.

„Als ich Sobisch vor mir sah, konnte ich nicht anders, als meine starke Ablehnung gegen seine Anwesenheit zu zeigen“ erklärte Godoy. „Ich zog mich aus der Sitzung zurück um die Bildungsarbeiter*innen zu begleiten, die draußen protestierten.“ Er hielt ein Protesttransparent hoch und verließ unter lauten Buhrufen der kapitalistischen Abgoerdneten den Saal. Vor dem Gebäude protestierte er gemeinsam mit den Lehrer*innen.

Revolutionäre Parlamentsarbeit wie diese praktiziert die FIT im nationalen Kongress genauso wie in vielen Provinzen. Godoy ist führendes Mitglied der Partei Sozialistischer Arbeiter*Innen (PTS, Schwesterorganisation von RIO in Argentinien), die Teil der FIT ist. Die PTS verbindet eine Präsenz im Parlament mit dem Aufbau von klassenkämpferischen Strömungen in der Keramikfabrik Zanon, bei den Lehrer*innen und bei vielen anderen Sektoren der Arbeiter*innen.

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