Schulleiterin hetzt gegen Schutzmaßnahmen und paktiert mit rechten Querdenker:innen
Im osthessischen Fulda hat sich eine Schulleiterin an den Spaziergängen der Querdenker:innen beteiligt. Was können Lehrer:innen und Schüler:innen in einer solchen Situation tun?
Die Schüler:innen der Ferdinand-Braun-Schule im osthessischen Fulda sind verärgert. Ihre Schulleiterin hatte sich nicht nur an den sogenannten Spaziergängen der Querdenker:innen beteiligt, sondern wettert auch an der Schule gegen die Covid-19-Schutzimpfungen. Schüler:innen berichten auch davon, dass sie vorgab, Masken seien im Unterricht nicht nötig. Doch das skandalöse Fehlverhalten geht noch weiter: Die Schulleiterin taucht in Telegram-Chatgruppen auf, in denen sich auch eindeutige Faschist:innen tummeln, die sich ebenfalls – wohlgemerkt ohne ihre Parteifahnen – an den Spaziergängen beteiligt hatten. Eine bunte Mischung aus Hippies, Spinnern und Faschist:innen sind dort zu finden. Viele Bewohner:innen Fuldas sind genervt von den Spaziergängern, die unter pseudodemokratischem Vorwand gegen die wissenschaftlich sinnvolle Impfung wettern, das Tragen von Masken ablehnen und offen mit Nazis paktieren. Sie berichten auch davon, dass die Querdenker:innen in Fulda, im Vergleich zu anderen Städten, besonders weit rechts stehen. Auch weil die Nazipartei „Der dritte Weg“ in der Region ihr Unwesen treibt. Diese Kleinstpartei stand zuletzt in Verbindungen zu einem Femizid in Heidelberg.
Für die Schulleiterin hat ihr Verhalten sowie ihre Verbindungen ins rechte Lager allerdings keine Konsequenzen. Das Kultusministerium prüfe zwar den Sachverhalt, aber eine Suspendierung wurde nicht ausgesprochen. Während wir über 200.000 Neuinfektionen pro Tag erleben, darf die Querdenkerin also weiter ihr Unwesen treiben. „Setzt so eine Person Schutzmaßnahmen angemessen durch?“, beklagt ein Schüler der Ferdinand-Braun-Schule Fulda gegenüber Klasse gegen Klasse. Er hatte schon im November davon berichtete, dass in seiner Schulklasse trotz positiver Fälle keine Schnelltests durchgeführt wurden. Nicht nur Schüler:innen, auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hinterfragt die Schulleiterin: „Es liegt in der Verantwortung der Schulleitungen dafür zu sorgen, dass Vorschriften und Regeln eingehalten werden. Dies lässt sich mit der Teilnahme an einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen nicht vereinbaren. Eine Schulleiterin oder ein Schulleiter kann sich danach nicht mehr glaubwürdig für den Schutz gegen das Coronavirus einsetzen.“
Die Schulleitung bietet also offensichtlich keine Antwort auf die gefährliche Corona-Situation in der Schule und auch das Kultusministerium lässt auf sich warten. Für die Schüler:innen und Lehrkräfte kann das keine Lösung sein. Sie müssen sich selbst in Hygiene-Komitees zusammenschließen und demokratisch bestimmen, welche Maßnahmen sie umsetzen, auch gegen den Willen der Schulleiterin. Bei einer Versammlung von Schüler:innen, Lehrer:innen, Auszubildenden und Schulpersonal sollte die GEW dafür eintreten, dass es kostenlose Masken und PCR-Tests für alle gibt sowie Luftfilter in allen Klassenräumen installiert werden. Ebenso sollte in allen Klassen und unter dem Personal für Impfangebote und -aufklärung gesorgt werden. Außerdem ist es notwendig, den Kampf für bessere Schutzmaßnahmen gegen die Pandemie, zu einem Kampf gegen die Faschist:innen auf der Straße zu machen.