Schüsse auf das Schwule Museum: Nieder mit dem homophoben Terror!

03.03.2023, Lesezeit 2 Min.
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Foto: Mo Photography Berlin / Shutterstock.com

Auf das Schwule Museum in Berlin wurden sechs Schüsse abgefeuert. Während sie heute getroffen wurden, sind wir alle gemeint.

Für alle Menschen, die sich einen Einblick in queere Geschichte, Kunst und Aktivismus verschaffen wollen, ist das Schwule Museum in Berlin ein beliebter Anlaufpunkt. Das 1985 gegründete Museum in Berlin-Tiergarten gilt als eines der größten LGBTQ-Museen der Welt. Tausende Menschen schauen sich die Ausstellungen Jahr für Jahr an.

Nun wurden sie Opfer einer hinterhältigen, homophoben Terror-Attacke bei der sechs Schüsse abgegeben wurden. Dazu schreibt das Schwule Museum in einer Pressemitteilung: „Es wurden sechs Einschussstellen an der Hausfront festgestellt. Die Fensterscheiben zum Empfangsbereich wurden an vier Stellen und der Leuchtschriftzug an einer Stelle beschädigt.“ Auch wenn ein Kunstwerk über der Eingangstür getroffen wurde, kann man schon von großem Glück sprechen, dass die Attacke nicht tödlich ausging. Es scheint auch ein sehr bewusster Angriff gewesen sein, denn Projektile wurden am Tatort bisher nicht gefunden. Die Täter:innen scheinen ihren Angriff also gut geplant zu haben.

Auch wenn der Terror ohne jede Frage krass ist, ist er dennoch kein Einzelfall. Schon im April 2020 wurden Fensterscheiben mit Steinen beworfen, die dadurch stark beschädigt wurden. Im Jahr 2016 kam es zu einem ersten Angriff mit Schusswaffen. Aber auch über die schrecklichen Erfahrungen, die das Schwule Museum machen musste, sind darüber hinaus immer mehr queerfeindliche Attacken zu beobachten. Bei einer grausamen Attacke wurde Malte C. beim Christopher-Street-Day in Münster ermordet.

Die Schüsse auf das Schwule Museum zeigen uns erneut, wie allgegenwärtig Gewalt gegen Schwule, Queers und Trans-Personen in Deutschland nach wie vor ist. Auch im Jahr 2023 ist es noch immer notwendig, gegen diese Zustände auf die Straße zu gehen. „Wenn es solche Reaktionen gibt, ist unsere Arbeit auf jeden Fall noch nötig“, stellt der Vorstand des Museums Heiner Schulze gegenüber dem Tagesspiegel richtigerweise fest. Deshalb wollen wir unsere Wut gegen das kapitalistische und patriarchale System richten, das solche Gewalt hervorbringt. Dem Schwulen Museum Berlin gehört unsere volle Solidarität.

 

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