Revolutionärer Feminismus: Über Care-Arbeit, Commons und Klassenkampf
Hybridveranstaltung am 16. Mai um 18 Uhr im Mehringhof in Berlin und Online auf Zoom. Diskutiert mit Waffen der Kritik zum Feminismus der 99 Prozent, Silvia Federici und mehr!
Eines ist allen klar, die die Augen aufmachen: Nur, weil Frauen in den imperialistischen Zentren (z.B. Deutschland, Frankreich oder die USA) formale Rechte, wie das Wahl- oder Scheidungsrecht oder das Recht auf Arbeit erkämpft haben, sind sie noch lange nicht gleichgestellt. Unterdrückung, zum Beispiel in Form des Gender pay gap oder patriarchaler Gewalt, begleitet unser Leben noch immer. Ähnliches gilt für Homosexuelle und Trans- und Non-Binary-Menschen. Wir sind immer noch dabei, für unsere Rechte zu kämpfen, die Abschaffung des sogenannten Transsexuellengesetzes hat längst nicht alle Probleme beseitigt.
Über die Jahrzehnte wurden viele Formen von Feminismus vorgeschlagen, um diese Missstände zu überwinden, Feminismus der 99 Prozent, der autonome Feminismus von Silvia Federici und „Lohn für Hausarbeit“, der Queerfeminismus oder Girlboss-Ideen von Figuren wie Diana zur Löwen. Doch können diese Feminismen das Patriarchat wirklich stürzen? Diese Frage wollen wir von Waffen der Kritik am 16. Mai diskutieren.
Immer mehr Feminist:innen wird klar: Kapitalismus und Patriarchat sind untrennbar miteinander verbunden. Der Kapitalismus trennt produktive und reproduktive Arbeit und feminisiert und entwertet die Reproduktion. Materielle Abhängigkeit von einem Ehemann, prekäre Lebensbedingungen und/oder ständige Mehrbelastung sind die Folge. Wir knüpfen an das Erbe der ersten marxistischen Feminist:innen an, wie Alexandra Kollontai. Wir entwickeln ihre Theorien weiter, für einen Feminismus, der auf den organisierten Kämpfen von Frauen und Queers in der Öffentlichkeit fußt und nicht versucht, das Problem in die private Sphäre der unbezahlten Reproduktion im Haushalt zu verschieben.
Deswegen stellen wir Frauen und Queers als Arbeiter:innen ins Zentrum. Kämpfe in feminisierten Sektoren gegen die Entwertung ihrer Arbeit zeigen uns, dass nur aus dieser Position gesellschaftliche Veränderung passieren kann. In München konnten die Hebammen aus dem Kreißsaal Neuperlach gegen die rot-grüne Stadtregierung den Erhalt ihres Arbeitsplatzes erkämpfen. International sehen wir Beispiele, wie der Kampf der Beschäftigten bei RR Donnelley in Argentinien, den sie für Toiletten und Umkleiden für eine Trans-Kollegin führten und schließlich in der Verstaatlichung des Werkes unter Arbeiter:innenkontrolle endete. Heute trägt die Fabrik ohne Bosse den Namen Madygraf.
Diskutiert diese und andere feministische Ideen mit uns am 16. Mai im Mehringhof in Berlin oder online!
Revolutionärer Feminismus – Über Care-Arbeit, Commons und Klassenkampf
Wann? Dienstag, 16. Mai, 18 Uhr
Wo? Mehringhof, Gneisenaustraße 2a, Berlin-Kreuzberg, U6/U7 Mehringdamm
Zoom: Link
Meeting-ID: 692 3016 7774
Kenncode: 217868