Reinigungsbeschäftigte aus der Türkei in Solidarität mit CFM-Streik
Wir spiegeln die Solidaritätsbotschaft der Beschäftigten des Subunternehmens der Avcilar-Gemeinde (Istanbul) mit dem Warnstreik an der Charité.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir, die Reinigungsarbeiterinnen und -arbeiter des Subunternehmens der Avcilar-Gemeinde namens „Tomurcuk“ sind seit 128 Tagen im Widerstand.
Das Subunternehmen zahlt unsere Löhne seit drei Monaten nicht aus und die Arbeitsbedingungen sind sehr schlecht. Deshalb wollten wir uns einer Gewerkschaft anschließen und unsere Rechte einfordern.
Der Arbeitgeber feuerte die Kolleg*innen, die Gewerkschaftsmitglieder sind. Wir, die gefeuerten Arbeiterinnen und Arbeiter, sind in den Widerstand getreten. Trotz des Putsches und des Ausnahmezustandes haben wir unseren Widerstand fortgesetzt. Die Polizei und private Sicherheitskräfte haben unser Widerstandszelt angegriffen, weil sie uns hindern und unseren Widerstand brechen wollten, aber wir haben das nicht zugelassen. Bisher wurden 300 Kolleg*innen gekündigt. Trotz alledem kämpfen wir und organisieren wir uns weiter. Bisher schwiegen und fürchteten wir uns immer, weil wir dachten, dass wir sonst etwas verlieren würden. Aber als Beschäftigte eines Subunternehmens haben wir kein gesichertes Beschäftigungsverhältnis, keine Zukunft. Wir sind zu modernen Sklav*innen mit sehr niedrigen und unsicheren Löhnen geworden. Wir haben nichts mehr zu verlieren.
Die Kapitalist*innen lassen die Rechnung ihrer Krise uns Arbeiter*innen zahlen. Sie agieren weltweit gemeinsam gegen die Arbeiter*innenklasse. Wir müssen solidarisch sein und den internationalen Klassenkampf gegen die Kapitalist*innen stärken, die uns Arbeitslosigkeit, Armut, Hunger, Ausbeutung, Krisen und Krieg aufzwingen.
Wir als Arbeiter*innen im Widerstand grüßen euren Streik und euren Kampf. Mit unseren solidarischen Grüßen wünschen wir euch viel Erfolg. Wir Arbeiter*innen werden eine andere Welt und ein anderes Leben errichten.
Es lebe die internationale Klassensolidarität!
Organisiert und übersetzt von Nazife Kaya, ver.di Bezirksfachbereichsvorstand Fachbereich 13