Red Brain Sondernummer: Faschismus ist keine Meinung…

18.02.2012, Lesezeit 4 Min.
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…sondern ein Verbrechen!

Diesen Spruch kennt jedes Kind, aber Faschismus ist weitaus mehr als nur ein Verbrechen. Wenn man sich anschaut, wann und wo der Faschismus sich zu einer breiten Massenbewegung entwickeln konnte, wird man schnell feststellen, dass er immer in großen Krisen des Kapitalismus entstand. Immer da, wo das Großkapital in der Gefahr war, durch eine große ArbeiterInnenbewegung zerschlagen zu werden. Da, wo die Krise sich soweit ausbreiten konnte, dass sie die KleinbürgerInnen ruinierte, fand sie im Faschismus eine Art Auffangbecken.

Die KapitalistInnen und die KleinbürgerInnen mögen den Faschismus sicherlich auch nicht wirklich, sie bevorzugen die parlamentarische Demokratie, die ihnen eine bessere Verschleierung ihrer repressiven Tätigkeiten und ein höheres Maß an offener Konkurrenz garantiert, aber bevor sich ihre Macht und ihr Kapital in Luft auflöst, gehen sie den extremen Schritt nach rechts – Leo Trotzki verglich dieses Phänomen folgendermaßen: „Die Kapitalisten lieben den Faschismus wie der Mensch mit krankem Kiefer das Zähneziehen.“

Durch patriotisches und nationalistisches Gedanken„gut“ versucht der Faschismus die ArbeiterInnen zu benebeln um von seinen Folgen, zum Beispiel der Zerschlagung von Gewerkschaften und der daraus folgen Lohnsenkungen, die wiederum die Gewinnmaximierung der Kapitalisten sichert, abzulenken. Die Herrschaftsstruktur der Gesellschaft ändert sich nicht, außer dass statt scheinheiligen LiberalistInnen nun ein Haufen hirnloser Vollidioten die Regierung bilden. In der Geschichte behielten zum Beispiel PolizistInnen und SoldatInnen ihre Jobs.

Das derzeitige Kurstief des Faschismus ist auf die reformistischen Tendenzen der ArbeiterInnenklasse zurückzuführen, jedoch bei der Verschärfung sozialer Widersprüche und dem Wachsen einer revolutionären Linken braucht das Kapital den braunen Knüppel. Der Faschismus ist also wenn, dann immer eine Folge der Krise im Kapitalismus, da das Kapital und die Machtverhältnisse im Faschismus im Gegensatz zur sozialen Revolution nichts zu verlieren haben außer ihrem Verstand.

Wir, die revolutionären Menschen dieser Welt, müssen ein breites Bündnis aufbauen, auch mit reformistischen Menschen und Gruppierungen, um den FaschistInnen die Stirn zu bieten und sie erst gar nicht die Chance zu bieten, ihren menschenverachtenden kapitalgetreuen Schwachsinn zu verbreiten. Ein breites Bündnis bietet auch die Möglichkeit innerhalb des Bündnisses die kapitalistische Politik von einigen BündnisteilnehmerInnen zu entlarven.

Rotfront!

Solidarität mit dem BVG-Streik!

Wir solidarisieren uns mit den streikenden ArbeiterInnen des Berliner Nahverkehrs.

Über Stunden legen sie heute den Bus- und Bahnverkehr der Hauptstadt lahm. Dabei geht es nicht nur darum, ihre gerechtfertigten Lohnforderungen zu unterstützen, sondern auch um eine schlagkräftige Perspektive für praktischen Antifaschismus:

Die Stellung von ArbeiterInnen im Produktionsprozess ermöglicht ihnen ein Lahmlegen der weitesten Teile der Gesellschaft. Faschistischen Mobilisierungen wären schon durch Bus- und Bahnstreiks enorme Hürden in den Weg gelegt. Umfangreichere Streikmaßnahmen könnten die Bevölkerung auf das gesellschaftliche Übel des Neo-Nazismus und die Aktionen seiner AnhängerInnenschaft aufmerksam machen.

Dabei besitzen ArbeiterInnen auch ein direktes Interesse am Kampf gegen die braunen Tendenzen. Jede historische Form des Faschismus hat sich im besonderen gegen sie gerichtet. Hinter rechten Parolen wie der „Volksgemeinschaft“ verbarg sich stets die ideologische Rechtfertigung für die Zerschlagung der Organisationen der ArbeiterInnenklasse.

Um die Macht der Thyssen und co. zu brechen, führt für uns kein Weg an der Mobilisierung der ArbeiterInnenklasse zur sozialistischen Revolution vorbei. Die Erfahrung antifaschistischer Praxis in der Gegenwart, kann die arbeitenden Massen für revolutionäre Politik in der Zukunft radikalisieren. Darum:

  • Solidarität mit den Streiks der Beschäftigten der BVG!
  • Für die Einbindungen von ArbeiterInnen und ihren Streikwaffen in die antifaschistische Aktion!
  • Für einen revolutionären, sozialistischen Antifaschismus!

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