Rechtsruck? Diskussionsveranstaltung in Berlin mit Aktivisten aus Argentinien

31.12.2015, Lesezeit 3 Min.
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Überall auf der Welt scheinen rechte Kräfte auf dem Vormarsch zu sein: Welche Antwort kann die revolutionäre Linke darauf geben? Am 9. Januar diskutieren wir mit Octavio Crivaro aus Rosario (Argentinien), Spitzenkandidat der Front der Linken und Arbeiter*­innen (FIT) in der Provinz Santa Fe. Bei den letzten Parlamentswahlen bekam dieses revolutionäre Wahlbündnis eine Million Stimmen.

Überall auf der Welt scheinen rechte Kräfte auf dem Vormarsch zu sein: Der Multimilliardär Donald Trump könnte die republikanischen Vorwahlen in de USA gewinnen. Der Multimilliardär Mauricio Marci ist neuer Präsident Argentiniens; die Front National von Marine Le Pen wurde bei den französischen Regionalwahlen zweitstärkste Kraft; und Frauke Petry von der AfD etabliert eine neue rechtsextreme Partei in Deutschland. Sie kristallisieren die hunderten rassistischen Angriffe gegen Migrant*innen in den letzten Monaten.

Diese Liste lässt sich noch fortsetzen: der Wahlerfolg der rechten Opposition in Venezuela; der Durchmarsch der Rechten in Polen oder Ungarn; und noch mehr.

Die reaktionäre Welle auf der Straße und in der Politik der Regierungen sorgt jedoch auch für Widerstand. In Deutschland sind in den letzten Wochen Zehntausende gegen Rassismus und Krieg auf die Straße gegangen. Möglicherweise können wir den Beginn einer neuen Anti-Kriegs-Bewegung beobachten, wenn linke Kräfte richtig intervenieren.

Und auch international ist die Situation komplexer, als sie auf den ersten Blick erscheint. So konnte bei den Parlamentswahlen im Spanischen Staat eine neue linksreformistische Partei Millionen Stimmen sammeln. Auch in den USA wurde der Begriff „Sozialismus“ in einem Online-Wörterbuch am Meisten abgerufen.

Die interessanteste Erfahrung der Linken auf internationaler Ebene ist sicherlich die Front der Linken und Arbeiter*innen (FIT) in Argentinien. Bei den letzten Parlamentswahlen konnte dieses Wahlbündnis revolutionärer Organisationen eine Million Stimmen erhalten, und das trotz einer allgemeinen Rechtsverschiebung.

Im letzten Jahrzehnt gab es in Lateinamerika eine Reihe von „linken“ Regierungen, die progressiven Wandel versprachen. Doch diese Regierungen, die nie die Macht des Kapitals in Frage stellten, konnten die Probleme der Massen nicht lösen. Deswegen stoßen sie jetzt an ihre Grenzen und werden abgewählt.

Die FIT repräsentiert eine komplett andere Form linker Politik: Sie ist unabhängig von allen Vertreter*innen der Bourgeoisie und kämpft für eine Regierung der Arbeiter*innen. Mit Octavio Crivaro, einem führenden Mitglied der Partei Sozialistischer Arbeiter*innen (PTS), der größten Partei in der FIT, wollen wir über die internationale Bedeutung dieser Front reden. Wie können wir eine revolutionäre Linke der Arbeiter*innen aufbauen, um dem Rechtsruck entgegenzutreten?

Nach einem Vortrag von Octavio wird Hovhannes, Spitzenkandidat der Revolutionär-Kommunistischen Jugend bei den Wahlen an der Freien Universität Berlin, über die Möglichkeit des Aufbaus einer Anti-Kriegs-Bewegung in der Jugend sprechen. Im Anschluss wird es viel Zeit für Nachfragen und Diskussion geben.

Rechtsruck?
Welche Antwort kann die revolutionäre Linke geben?

Diskussionsveranstaltung mit Octavio Crivaro aus Rosario (Argentinien)
Samstag, 9.1., 19:30 Uhr in der Hermannstr. 48 (U8 Boddinstraße)

Sonntag, 10.1., 10 Uhr am Frankfurter Tor: Luxemburg-Liebknecht-Gedenkdemonstration

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