Rechter Multimillionär spendet Rekordsumme an AfD

22.01.2025, Lesezeit 3 Min.
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Winfried Stoecker und seine Frau auf einem Empfang in Görlitz, Foto: Matthias Wehnert/shutterstock.com

Der extrem rechte Unternehmer und Arzt Winfried Stöcker hat der AfD gestern 1,5 Millionen Euro gespendet. Ein neuer Rekord. Dafür hat er sich die richtige Partei ausgesucht.

Für die AfD ist das eine Rekordsumme: der Multimillionär Winfried Stöcker hat der Partei gestern eine Großspende von 1,5 Millionen Euro zukommen lassen. Eine so große Spende hat die Partei noch nie zuvor erhalten. Wer ist der Spender?

Stöcker ist Arzt und hat in den 1980er Jahren das Medizinunternehmen Euroimmun gegründet. Das verkaufte er 2017 für 1,2 Milliarden Euro. 2019 soll sein Vermögen etwa 300 Millionen Euro betragen haben. Aufsehen erregte er während der Corona-Pandemie, als er 2021 auf einem Flughafen in Lübeck, dessen Eigentümer er ist, über 50 Personen mit einem nicht zugelassenen Impfstoff geimpft haben soll. Impfstoff-Marke: Eigenbau. Dafür wurde er zu einer Geldstrafe von 250.000 Euro verurteilt.

Aber schon davor ist er mehrfach durch extrem rechte Äußerungen aufgefallen. 2014 sprach er in der Sächsischen Zeitung davon, Geflüchtete „am liebsten zurück in ihre Heimat schicken“ zu wollen. Auch das N-Wort wolle er weiter nutzen. 2015 rief er zum „Sturz der Kanzlerin Merkel“ auf. In Anbetracht der Me-too-Bewegung riet er 2017 Frauen in der Filmbranche, „zurückhaltender gekleidet und weniger provozierend zum Casting gehen, dass die armen Regisseure auf dem Pfad der Tugend bleiben“. Und das sind nur ein paar seiner rassistischen und sexistischen Äußerungen.

Wie die BILD berichtet, behält sich der extrem rechte Arzt vor, ein bestimmter Teil der Spenden dürfe nur für den sächsischen Landesverband der Partei genutzt werden. Am selben Tag bestätigte das sächsische Oberverwaltungsgericht die Einstufung der sächsischen AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ durch den sächsischen Verfassungsschutz.

Wenn man sich das Programm der AfD anschaut, verwundert es wenig, dass ein rassistischer und sexistischer Multimillionär große Summen an die Partei spendet. Nicht nur seine rassistischen und frauenfeindlichen Anschauungen wird er dort wiederfinden. Die Partei vertritt auch ein Wirtschaftsprogramm, das Superreiche wie ihn mehr als alle anderen entlastet.

Dabei ist die AfD jedoch nicht die einzige Partei, die Großspenden von Unternehmen und Privatpersonen erhält. Alle Parteienspenden über 35.000 Euro müssen öffentlich gemacht werden. Daraus geht hervor, dass allein in den ersten drei Wochen dieses Jahres die SPD 740.000 Euro, die FDP über 1,5 Millionen Euro und die Unionsparteien zusammen knapp über 3 Millionen Euro an Großspenden erhalten haben. Diese Form der legalen Korruption ist eine Weise, wie Kapitalist:innen sicherstellen, dass auch jede künftige Bundesregierung den Interessen ihrer Klasse die höchste Priorität zuschreibt.

Wer wie die Sozialarbeiterin Inés Heider und die Hebamme Leonie Lieb von RIO/Klasse Gegen Klasse unabhängige Kandidaturen gegen die Interessen des Kapitals aufstellt, kann nicht mit solchen Geldgeschenken rechnen. Unseren Wahlantritt für eine Welt ohne Grenzen, Krieg und Ausbeutung müssen wir selbst bezahlen. Dafür sammeln wir Spenden von Arbeiter:innen, aus der Jugend und allen anderen, die uns unterstützen wollen.

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