Pilot*innen stoppten in diesem Jahr 222 Abschiebungen

06.12.2017, Lesezeit 2 Min.
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Eine Person verweigert die Arbeit - und die Abschiebung findet nicht statt. Kann Antirassismus effektiver sein?

222 Abschiebungen wurden in diesem Jahr verhindert, weil die Pilot*innen sich weigerten, die Abschiebung durchzuführen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linkspartei hervor. Die Zahlen beziehen sich auf die ersten neun Monate des Jahres. Mit 143 wurden die meisten Abschiebungen in Frankfurt am Main verhindert. 40 Abschiebungen wurden in Düsseldorf verweigert. Hier finden am Flughafen auch immer wieder Demonstrationen gegen Deportationen statt.

Laut Deutsche Welle weigerten sich Pilot*innen vor allem, bei Abschiebungen nach Afghanistan mitzuwirken, dem Gipfel des Zynismus und der Brutalität deutscher Abschiebepraxis. Denn es ist klar: Menschen in ein Land abzuschieben, in dem Krieg herrscht, an dem die Bundeswehr beteiligt ist, in dem sich selbst die zuständige Kriegs-Ministerin nur hinter Schutzmauern bewegt und in dem es immer wieder zu Anschlägen kommt – das ist Mord.

Die Pilot*innen, die sich an diesem organisierten Mord nicht beteiligen wollten, zeigen, welche Macht die Arbeiter*innenklasse hat, wenn sie ihren Einfluss nutzt. Dann kann sie die rassistische Infrastruktur der Abschiebungen, die auf ihre Arbeitskraft angewiesen ist, stoppen. Wenn nicht nur in 222 Fällen die Pilot*innen sich weigern, sondern in allen 12.545 Fällen, in denen im ersten Halbjahr diesen Jahres Menschen aus Deutschland abgeschoben wurden. Für heute ist eine weitere Afghanistan-Sammelabschiebung geplant.

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