Pegida in Potsdam gestoppt!

12.01.2016, Lesezeit 2 Min.
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„Pegida in Potsdam?! Läuft nicht!“, hieß es bei der Ankündigung zu den Gegenprotesten bei Facebook. Diese Ankündigung wurde auch wahr gemacht.

Der Potsdamer Pegida-Ableger Pogida (ja, sie nennen sich wirklich so) hatte versucht am Montagabend gemeinsam mit Nazis aus Berlin durch die Potsdamer Innenstadt zu ziehen. Diese Rechnung haben sie aber ohne Hunderte Jugendliche, darunter vor allem Studis der Uni Potsdam gemacht, die so gar keine Lust darauf hatten, den Nazis den Weg zu bereiten. So wurde die Ankündigung des Organisators der Pediga-Demonstration am Freitag in Oranienburg Wirklichkeit: „Bei uns in Potsdam haben wir natürlich ein bisschen mehr von der roten SA zu erwarten.“

Zwei Busse aus Berlin gefüllt mit Nazis machten sich auf dem Weg nach Potsdam. Jedoch wurden sich recht schnell von linken Demonstrant*innen ausfindig gemacht und quer durch die Potsdamer Innenstadt begleitet. Die sichtlich überforderten Cops griffen dabei immer wieder spontane Blockadeversuche mit Tränengas und Pfefferspray an, konnten jedoch gegen die Menge nichts ausrichten. Der Bus musste so letztlich umkehren. Demonstrant*innen schafften es zeitweise sogar, die sonst verhassten Hamburger Gitter der Polizei in Beschlag zu nehmen und damit die Straße zu sperren. Der Versuch der Nazis, am Ende doch noch eine Demonstration durchzuführen wurde, ebenfalls von Gegendemonstrant*innen verhindert, die rund um die Kundgebung von ungefähr 100 Nazis die Straßen blockierten. Die Polizei ging auch dort brutal gegen Blockierende vor. Dennoch hielten die Blockaden und die Veranstaltung der Nazis wurde nach wenigen Minuten wieder aufgelöst.

Bereits kurz vor Weihnachten konnte eine geplante Demonstration der NPD vor einer Geflüchtetenunterkunft in der Heinrich-Mann-Allee in Potsdam massiv gestört werden. Damals wurden die Nazis zynischerweise über das Gelände der Potsdamer Staatskanzlei zu ihrer Kundgebung geführt. Doch auch das half ihnen nichts. Dem entschlossenen Widerstand von antifaschistischen Jugendlichen war es auch gestern wieder zu verdanken, dass Pegida in Potsdam in naher Zukunft keinen Fuß in die Tür bekommt.

UPDATE am 12. Januar um 16 Uhr:

Der vorherige Titel mit selbstironischen Ansätzen wurde aufgrund von Kritik geändert.

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