Paris: Faschistischer Angriff auf linken Filmabend
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Am Sonntag wurde das Kollektiv Young Struggle in Paris von einer faschistischen Gruppe brutal angegriffen. Zwei Personen wurden schwer verletzt, darunter ein Gewerkschafter der CGT. Révolution Permanente und Klasse Gegen Klasse/RIO solidarisieren sich.
Vergangenen Sonntag griff eine faschistische Gruppe die Vorführung eines antifaschistischen Films im 10. Arrondissement von Paris mit Messern an. Ein massiver Gewaltausbruch, bei dem mehrere Besucher:innen der von jungen kurdischen Aktivist:innen und dem Kollektiv Young Struggle organisierten Veranstaltung verletzt wurden. Zwei Personen mussten ins Krankenhaus eingeliefert werden, darunter ein Aktivist der Gewerkschaft CGT.
Die von Anwohner:innen gefilmten Bilder des Angriffs zeigen die unerhörte Brutalität dieser Aktion. Die Gruppe maskierter und vermummter Männer, die der faschistischen Gruppe KOB WEILLE angehört, floh von dem Ort und schrie „Paris est nazi“ (etwa „Paris den Nazis“).
Der Kulturverein der eingewanderten türkischen Arbeiter:innen (ACTIT), der seine Räumlichkeiten der Filmvorführung zur Verfügung stellte, verurteilte diesen Angriff in einer Erklärung scharf: „Dieser Angriff zielt eindeutig darauf ab, die Organisation der eingewanderten Arbeiter:innen und den Kampf der antikapitalistischen und antifaschistischen Jugend gegen Faschismus und Rassismus zu verhindern. Die französische Polizei, die zu spät eintraf und nicht eingriff, als sich mehrere faschistische Gruppen versammelten, um die Aktivitäten der jungen Mitglieder von Young Struggle anzugreifen, ebnet den Weg für faschistische Praktiken und Angriffe. Wir fordern, dass die Täter dieses Angriffs verhaftet werden und dass alle Institutionen, die bei diesem Angriff fahrlässig gehandelt haben, zur Verantwortung gezogen werden. Wir werden rassistische Angriffe gegen Migrant:innen in Europa nicht zulassen!“
Auf X prangert die Generalsekretärin der Gewerkschaft CGT ebenfalls den Angriff an: „Gestern griffen Faschisten eine von einem türkischen Kollektiv organisierte Filmvorführung in Paris mit Messern an. Unter den zwei Personen, die ins Krankenhaus gebracht wurden, ist ein CGT-Aktivist. Dieser Angriff von unerhörter Gewalt muss scharf verurteilt und die Täter müssen vor Gericht gestellt werden. Ich unterstütze alle angegriffenen Genossen voll und ganz.“
Dieser Angriff erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem extrem rechte und faschistische Gruppen in den letzten Wochen vermehrt Einschüchterungsaktionen durchführen. Wie Ariane Anemoyanis, Sprecherin der Studienorganisation Poing Levé, auf X im Rahmen der Studierendenwahlen erinnert, hat die rechtsradikale Gruppe UNI an den Universitäten Straßburg und Toulouse-Le Mirail Provokationen erprobt. In Bordeaux hat die Gruppe La Bastide Bordelaise in den letzten Monaten mehrmals versucht, die Student:innen des Campus Montaigne anzugreifen.
Angesichts dieser brutalen Attacke und des Aufstiegs faschistischer und extrem rechter Gruppen müssen wir mehr denn je zusammenhalten. Vorgemacht haben das die Student:innen des Aktionskomitees Gegen Die Extreme Rechte in Bordeaux, die ein antifaschistisches Zeltdorf organisierten, das mehr als vierzig Organisationen an diesem Donnerstag an der Universität Bordeaux-Montaigne zusammenbrachte. Eine solidarische Antwort, die den Weg weist, um der Bedrohung durch extrem rechte Gruppen zu begegnen.
Dieser Artikel erschien zunächst in unserer französischen Schwesterzeitung Révolution Permanente.