Niedersachsen: Bundeswehrsoldat erschießt vier Menschen
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hat ein Soldat vier Menschen erschossen, darunter ein Kind. Möglicherweise handelt es sich um einen Mord an der Ex-Partnerin und deren Familie.
Am Freitag fand die Polizei vier Tote an zwei verschiedenen Tatorten in den Gemeinden Scheeßel und Bothel, zwischen Hamburg und Bremen. Der mutmaßliche Schütze, ein Bundeswehrsoldat, stellte sich im Anschluss an die Tat den Behörden. Nach Informationen der Bild-Zeitung handelt es sich bei den Opfern um die Ex-Partnerin des Tatverdächtigen, deren neuen Partner und dessen Mutter sowie ein Kind. Laut Polizei könne eine „Motivlage im familiären Umfeld […] nicht ausgeschlossen werden.“
Ob die Schusswaffe aus Bundeswehr-Beständen kam, ist noch nicht öffentlich bekannt. Die Polizei war jedoch zu Ermittlungen bereits in der Von-Düring-Kaserne im nahegelegenen Rotenburg (Wümme) im Einsatz. Dort ist das Jägerbataillon 91 stationiert. Seit Jahren gibt es regelmäßig Berichte über entwendete Waffen und Munition durch Bundeswehrsoldat:innen.
In Deutschland gibt es etwa jeden zweiten Tag einen Femizid, also einen Mord an einer Frau aufgrund ihres Geschlechts, meist durch ihren Partner oder Ex-Partner. Die Tat des Bundeswehrsoldaten reiht sich vermutlich in diese traurige Liste ein. Sie zeigt, dass wir weiter gegen Gewalt an Frauen und für gleiche Rechte auf die Straße gehen müssen, sowie gegen den Militarismus, der ein weiterer Brandbeschleuniger für Gewalttaten ist, in Deutschland und im Ausland.