Nach Morddrohungen: Anschlag auf BLM-Aktivistin Sasha Johnson in London
Kurz vor dem Jahrestag der Ermordung von George Floyd durch einen Polizisten in den USA fand ein bewaffneter Angriff in London auf die Schwarze linke Aktivistin Sasha Johnson statt. Die 27-jährige wurde durch einen Kopfschuss schwer verletzt. Nur ein zufälliger Vorfall?
In der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die BLM-Aktivistin Sasha Johnson mit einem Kopfschuss lebensgefährlich verletzt. Im Londoner Stadtteil Peckham kam es nach dem Besuch einer Party in der Nähe eines Wohnhauses zu der Attacke. Anschließend wurde Johnson ins Krankenhaus eingeliefert und es kam zu einer Notoperation, ihr Zustand sei weiterhin kritisch.
Im Vorfeld bekam die Schwarze Aktivistin zahlreiche Morddrohungen. Die 27-jährige mehrfache Mutter ist Mitglied in der Partei “Take the Initiative” und gehörte zu den führenden Organisator:innen der britischen Black-Lives-Matter-Bewegung im letzten Jahr.
Auch nach zahlreichen Protesten gegen rassistische Polizeigewalt und strukturellen Rassismus kommt es weiterhin zu Morden an People of Color und Racial Profiling ist allgegenwärtig. Vor allem auf Schwarze linke Aktivist:innen haben es rechte Kräfte im Staatsapparat abgesehen, wie prominente Beispiele aus den USA (Morde an Malcolm X, Fred Hampton, Martin Luther King) zeigen, aber auch Brandanschläge wie in Neukölln auf linke migrantische Aktivist:innen und migrantische Einrichtungen.
Die Polizei gab an, dass es keine Hinweise auf einen gezielten Angriff gebe, was in Anbetracht der Historie von Angriffen auf linke Aktivist:innen mehr als fragwürdig ist. Der aktuelle Fall zeigt, einen Tag bevor sich der gewaltsame Mord an George Floyd jährt, dass bei rassistischen Angriffen kein Verlass auf Polizei und keine Unterstützung von staatlichen Institutionen zu erwarten ist. Wir müssen uns gegen den rechten Terror selber verteidigen.
Abschaffung der Polizei, Selbstverteidigung und Selbstorganisation