Los Angeles in Flammen

10.01.2025, Lesezeit 4 Min.
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Foto: Soly Moses/pexels.com

In Los Angeles brach am Dienstag ein Flächenbrand aus. Tausende Menschen müssen fliehen, ganze Landstriche sind zerstört. Obwohl die Region oft von Bränden und Dürren markiert ist, hat die Bürgermeisterin bei der Feuerwehr gekürzt.

Am Dienstag brachen an mehreren Orten in Los Angeles County Feuer aus. Es ist trocken und windig, und sie verbreiten sich schnell. Über 100.000 Menschen mussten ihre Häuser evakuieren, weitere 100.000 könnte das gleiche Schicksal treffen. Es gibt Tote, Verletzte und etliche Menschen bangen um ihre Existenz, haben ihre Häuser und Arbeitsstätten verloren. 

Unbekämpft wird der Klimawandel für immer mehr Naturkatastrophen sorgen, die unser Leben bedrohen und den Planeten unbewohnbar machen. In Kalifornien sind diese Risiken eigentlich bekannt. Trockenheit, Dürre und Erdbeben stellen seit Jahren eine Bedrohung für die Bevölkerung dar. Trotzdem hat die demokratische Bürgermeisterin von LA, Karen Bass, das Budget für die Feuerwehr gekürzt. Circa 17 Millionen Dollar wurden 2024/2025 eingespart. Im selben Jahr flossen über 126 Millionen Dollar zusätzlich in die Polizei.

Doch es wird bei der Feuerwehr nicht nur gekürzt. Das LA Fire Department besteht zu knapp 30 Prozent aus Gefängnisinsassen. Sie verdienen für ihre Arbeit zwischen 16 und 74 Cent pro Stunde, leben sonst unter unwürdigen Bedingungen und haben keine demokratischen Rechte, wie zum Beispiel das Wahlrecht. Im Gegensatz zu freien Feuerwehrmännern, haben sie ein vier Mal mehr höheres Verletzungsrisiko, haben oft die längsten Schichten und müssen die schwierigsten Aufgaben übernehmen, so das Forbes Magazine

Die Arbeit in Gefängnisse, in denen überproportional viele schwarze Menschen verharren, ist eine Art legaliserte Sklaverei und geht auf den 13. Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung zurück (13th Amendment). Dieser verbietet Sklaverei – außer als Strafe für ein Verbrechen – und setzt somit den Grundstein für eine gängige Praxis bei der Industrien und Unternehmen extra Profite durch den Gebrauch von Gefängnisarbeit erhaschen. Die Praxis treibt auch die fortwährende (rassistische) Polizeigewalt voran, die überhaupt dafür sorgt, dass es genug Insass:innen gibt.

Während die Polizei damit beschäftigt ist, die hohe Anzahl an Obdachlosen und die schwarze Bevölkerung zu schikanieren, und sicherzustellen, dass niemand aus Not oder Hunger Geschäfte plündern kann, kämpfen die Feuerwehrleute damit, die Flammen zu bändigen. Doch der Wasservorrat in den Feuerhydranten ist nicht ausreichend und der Wind macht die Löschung aus der Luft schwierig.

Somit haben die Folgen dieses Feuers eine politische Ursache. Anstatt das Geld in Soziales und Katastrophenschutz zu stecken, investiert auch die demokratische Partei lieber in Militarisierung, legt den Fokus auf den Schutz von Profiten, statt Menschenleben. 

Diese Katastrophe kann im Kapitalismus nicht gelöst werden. Um unsere Leben und unsere Umwelt zu schützen, können wir uns nicht auf einen Staat verlassen, der Geld in den Schutz von Profiten und Eigentum steckt, der Polizeimorde zulässt, der auf Sklaverei und Rassismus gebaut ist. Wir können uns nicht auf die demokratische Partei verlassen, die selbst auf der Seite des Kapitals steht, immer wieder unterdrückt oder sich klar hinter den Genozid in Gaza stellt. Wir können uns erst Recht nicht auf Trump verlassen, dessen Kabinett voll Konservativer, Milliardär:innen und Kriegstreiber:innen ist.

Nein – um die Krise abzuwenden, müssen wir uns selbst organisieren und für eine Gesellschaft kämpfen, die nicht nach Profitmache, sondern unseren Bedürfnissen ausgerichtet ist. Wir wollen Elon Musk nicht im Kabinett, sondern ihn enteignen. Sein Geld sowie das der anderen Milliardär:innen soll der gesamten Gesellschaft zugutekommen. Wir brauchen Masseninvestitionen in Gesundheit und Soziales. Die US Armee soll in zivilen Katastrophenschutz umgewandelt werden, statt durch Kriege und hohe CO2-Emissionen noch mehr Land und Leben zu zerstören.

Mit genau dieser Perspektive treten wir bei den kommenden Bundestagswahlen an. Denn auch Deutschland wird Jahr für Jahr erneut von Klimakatastrophen wie Fluten und Überschwemmungen getroffen und die Temperaturen steigen, während selbst die Grünen kaum noch von Klimaschutz reden, und Klimaschutzmaßnahmen weiter abgebaut werden. Alle Jahre wieder Flut und Dürre? Nicht mit uns!

Du möchtest mehr über unsere Kandidaturen erfahren oder mit uns aktiv werden? Komm zum Wahlkampfkomitee in Berlin oder München!

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