Leipzig: Rassistischer Angriff auf  linken Versammlungsort

25.10.2023, Lesezeit 3 Min.
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Symbolbild: Rosenthaler Straße 8, Berlin Foto: shutterstock / Mo Photography Berlin

In der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober wurde von selbst bezeichneten “Antifaschisten”  ein Hausprojekt in Leipzig attackiert, in dem linke Organisationen regelmäßig Veranstaltungen abhalten. Damit erweisen sie sich als Militante des deutschen Regimes.

In der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober  wurde ein migrantisches Hausprojekt im sächsischen Leipzig angegriffen. Dabei wurden zwei Fenster eingeschlagen sowie Glasscherben eingeworfen, an denen nach Angaben der Polizei und Feuerwehr Schweinefett dran war. Das Projekt versteht sich als einen “linksmigrantischen Space”, das verschiedenen Gruppierungen einen Raum bietet. Besonders für nicht-weiße Menschen ist das ein wichtiger Ort. In einem Beitrag, der in derselben Nacht auf Indymedia veröffentlicht wurde, bekannte sich eine “antifaschistische” Gruppe zu dieser Tat, die damit “antisemitische Hetze” erschweren wollte. Auch wenn auf Indymedia jede:r veröffentlichen kann, spricht die Tatsache, dass dies nicht der erste Vorfall dieser Art in Leipzig war, für die Authentizität des Schreibens.

Neben migrantischen Gruppierungen führen im betroffenen Hausprojekt  auch revolutionäre und feministische Organisationen Veranstaltungen durch, darunter der Kommunistische Aufbau, REVOLUTION, Young Struggle und Zora. Wie dem Inhalt des Bekennerschreiben zu entnehmen ist, handelt es sich bei dieser “antifaschistischen” Gruppierung um sogenannte “Antideutsche”, die jegliche Kritik an Israel und dem Zionismus antisemitisch betitelt. Als Begründung für den Angriff nannten sie den Antizionismus der genannten Gruppen und deren Unterstützung für den palästinensischen Widerstand sowie deren Forderungen nach einem einzigen palästinensischen Staat. Damit passen sie sich radikal an das deutsche Regime an, das den israelischen Staat als Gendarm des westlichen Imperialismus in Nahost bedingungslos unterstützt.

Die  selbsternannten “Antifas” und “Linke” übernehmen kritiklos die Legitimation des deutschen Imperialismus, Israel zu unterstützen. Diese ist daran interessiert, Protest zu unterbinden, um ihre Agenda störungsfrei durchzusetzen. Während das deutsche Regime mit der “Verantwortung” aus der deutschen Geschichte begründet, jede Menge palästinasolidarischer Versammlungen, darunter auch solche von antizionistischen Jüd:innen, zu verbieten, demolieren selbsternannte “Antifas” mit diesem Beweggrund ein antirassistisches Hausprojekt. So machen sie sich zu den inoffiziellen Fußtruppen der Regierung.

Eine “Antifa”, die migrantische Räume attackiert und Scherben mit Schweinefett hineinwirft, ist nicht antifaschistisch, sondern zutiefst rassistisch. Dass es gerade Schweinefett ist, war freilich keine zufällige Entscheidung, so werden Schweine vom Islam als unrein angesehen und dürfen beispielsweise nicht verzehrt werden. Im Judentum gelten ähnliche Regeln, weshalb dieser vermeintlich “antisemitismuskritische” Angriff unter anderen Umständen genauso als antisemitisch hätte verstanden werden können. Diese Gruppierung ist Helfershelferin des deutschen Regimes, das heißt der Verteidigung des zionistischen Staates gegen jede Kritik und jede Handlung. Dass sie Räumlichkeiten zerstört, lässt nicht ausschließen, dass sie im nächsten Schritt direkt gewalttätig gegen Migrant:innen, Palästinenser:innen, Antizionist:innen oder andere  Linke vorgeht. Wir verurteilen diesen rassistischen Angriff scharf und verteidigen das Recht der Palästinenser:innen, gegen die deutsche Staatsrasion, den israelischen Staat und die Apartheid sowohl das Wort als auch die Faust zu erheben.

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