Leider doch nicht der frechste Arbeitslose 

07.11.2024, Lesezeit 2 Min.
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Foto: Christian Lindner / stephan-roehl.de (Flickr)

Der nun ehemalige Finanzminister Christian Lindner wurde gestern entlassen und verliert damit seine Ministerdiät von satten 26.590 Euro. Doch muss er deshalb Bürgergeld beantragen?

Es wäre zumindest eine amüsante Vorstellung. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus – und beweist, wie tief die Kluft zwischen Arm und Reich eigentlich wirklich ist. Während Bürgergeldempfänger:innen gerade einmal 563 Euro im Monat bekommen, erhalten Abgeordnete über 10.000 Euro. 

Aber wieviel kriegt Christian Lindner nun konkret?

Abgeordnetendiäten

Christian Lindner bekommt weiterhin seine monatlichen Diäten als Bundestagsabgeordneter, die derzeit bei 10.300 Euro brutto liegen. Hinzu kommt eine steuerfreie Aufwandspauschale von etwa 4.500 Euro pro Monat für berufsbedingte Ausgaben als Abgeordneter.

Übergangsgeld

Nach dem Ende seiner Amtszeit hat er Anspruch auf ein sogenanntes Übergangsgeld. Diese Zahlung richtet sich nach der Dauer der Amtszeit und wird für zwei Jahre ausgezahlt. Sie beträgt monatlich zwischen 3.375 Euro und 10.125 Euro brutto. Dieses Geld wird zusätzlich zu den Abgeordnetendiäten ausgezahlt.

Ruhegehalt

Das sogenannte Ruhegehalt, sozusagen die Rente für Abgeordnete, beläuft sich aber auf 5.000 Euro brutto monatlich. Basierend auf den Rentenregelungen für Regierungsmitglieder bekommt er das zum jetzigen Standpunkt ab einem Alter von 67 Jahren.

Nebeneinkünfte

Christian Lindner erzielte einige Nebeneinkünfte allein durch Vorträge, die er zwischen 2017 und 2021 vor Banken und Beratungsfirmen hielt. Dabei verdiente er mindestens 424.500 Euro netto, was ihn zu einem der Bundestagsabgeordneten mit den höchsten Nebeneinkünften in dieser Legislaturperiode machte.

Christian Lindner bekommt weiterhin zwischen 18.175 Euro und 24.925 Euro monatlich.

In diesem Land bekommt ein „arbeitsloser“ Ex-Minister also mindestens 32-mal mehr als ein Bürgergeldempfänger.

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