Lasst uns den Kampf für den Kreißsaal in Neuperlach praktisch unterstützen!
Der Kampf der Neuperlacher Hebammen für den Erhalt ihres Kreißsaals hat bereits hohe Wellen geschlagen. Machen wir die Unterstützung jetzt praktisch und gründen gemeinsam ein Solidaritätskomitee!
Im Klinikum Neuperlach im Münchner Osten droht nach einem Stadtratsbeschluss aus wirtschaftlichen Gründen 2024 der geburtshilflichen Abteilung die Schließung. Er soll mit dem Kreißsaal in Harlaching zusammengelegt werden. Das Team des Kreißsaals und der Wochenbettstation in Neuperlach wehrt sich dagegen und fordert den Erhalt der Station. In ihrer Petition, die über 19.000 Unterschriften gesammelt hat, erklären sie, warum ihre Arbeit vor Ort so wichtig ist: Für die Versorgung aller Familien in Neuperlach, in den angrenzenden Stadtbezirken sowie im Umland würde die Schließung eine Verschlechterung bedeuten.
Durch Schließungen, wie sie nun auch in Neuperlach droht, seien, so die Petition, in den letzten 15 Jahren mehr als ein Drittel der Kreißsäle Deutschlands verschwunden. Die Kolleginnen wenden sich ausdrücklich gegen diese Zentralisierungspolitik, die auf Sparmaßnahmen basiere und nicht die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung als Ziel habe. Sie schreiben: „Wir sind gegen profitorientierte Maßnahmen im Gesundheitswesen wie Zentralisierungen sondern für eine patient:innenorientierte Versorgung!“
Ihre Forderung unterstützen nicht nur bereits über 19.000 Menschen, die ihre Petition unterschrieben haben. Erstunterzeichner:innen sind auch die Vorsitzenden des Bayerischen Hebammenverbands Mechthild Hofner und Maria Jacobi, Sophie Semmelroggen-Junker, aktiv in der Berliner Krankenhausbewegung und beschäftigt im Kreißsaal im Klinikum Neukölln, die Podcasterin und Hebamme Sissi Rasche, die Schauspielerin Lisa Wagner sowie der Stadtrat Stefan Jagel (DIE LINKE) und der Landtagsabgeordnete Markus Rinderspacher (SPD).
Auch in der Presse hat der Kampf der Hebammen für den Erhalt ihres Kreißsaals für Aufsehen gesorgt. Unter anderem die Süddeutsche Zeitung, der Münchner Merkur, die Abendzeitung und die tz berichteten. Auch im feministischen „Lila Podcast“ erklärte eine der Kolleginnen, warum sie sich gegen die Schließung wehren und weshalb es sich dabei um ein feministisches Thema handelt.
Es gibt erste Signale aus der Politik, dass der Stadtratsbeschluss von 2015 zurückgenommen werden könnte. Doch noch ist der Kampf für den Erhalt des Kreißsaals in Neuperlach nicht gewonnen. Deshalb wollen wir die Kolleginnen mit allen möglichen Mitteln unterstützen und noch mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenken.
Am kommenden Montag findet dazu im EineWeltHaus das Auftakttreffen für ein Solidaritätskomitee statt, das den Kolleginnen den Rücken stärken soll. Wir laden alle Unterzeichner:innen der Petition sowie feministische, politische und gewerkschaftliche Gruppen ein, gemeinsam mit betroffenen Kolleginnen, die das Treffen ebenfalls besuchen werden, darüber zu diskutieren.
Montag, 12. Dezember, 18 UhrSolidaritätskomitee für den Erhalt des Kreißsaals in Neuperlach
Eine-Welt-Haus, Schwanthalerstraße 80, 80336 München