Kundgebung in Berlin: Eisenbahner:innen gegen den Krieg
Am Montag, den 21. März treffen findet eine Kundgebung von Eisenbahner:innen gegen den Krieg am Hauptbahnhof/ Europlatz in Berlin statt. Wir spiegeln solidarisch ihren Aufruf.
Die russische Invasion der Ukraine und der Krieg haben uns überrascht und erschrocken. Er hat das schon seit Jahren drehende Rad der Konkurrenz und Eskalation zwischen den großen Mächten unfassbar beschleunigt. Wie sonst nichts bestimmt dieser Krieg nun unsere Welt. Jeder Meldung über Leid und Zerstörung in der Ukraine folgen neue Erklärungen, Drohungen, Sanktionen. Es wird weiter eskaliert – was bis zu einem dritten Weltkrieg führen kann.
Denn der Krieg ist ein Krieg um die Neuaufteilung der Welt zwischen Russland einerseits, und den USA und den europäischen Mächten, vertreten durch die Ukraine, andererseits.
Wir stehen daher auf der Seite unserer Kolleg:innen in der Ukraine, die ihre Zuhause, Familien und sogar ihr Leben verlieren und am Meisten unter dem Krieg leiden.
Wir stehen aber auch auf der Seite unserer russischen Kolleg:innen, die die Zeche für den Krieg und Sanktionen aufgedrückt bekommen und deren Angehörige in Putins Feldzug fallen.
Und wir stehen auf der Seite aller unserer Kolleg:innen hierzulande, denn wir werden die Folgen des Krieges in unserer aller Taschen spüren – wir sollen die 100 Milliarden-Aufrüstung der Bundeswehr finanzieren und die explodierenden Preise für Lebensmittel, Gas, Strom und Sprit bezahlen!
Zu all dem sagen wir: NEIN, No, いいえ, Нет, 아니요, Hayır, Ні, Non, Όχι, 不, !
Vergessen wir nicht, dass Osteuropa seit Jahren auf dem Schienenweg bereits militarisiert und aufgerüstet wurde. Die Deutsche Bahn hat an diesen Rüstungstransporten und der Kriegsspirale ganz mies mitverdient! Wir Eisenbahn:innen haben es in der Hand, dem Krieg das Futter zu entziehen: “Halt“ für Panzerzüge, “Fahrt“ für Flüchtlingszüge und Hilfsgüter – in ganz Europa und Russland!
Als Eisenbahner:innen und Gewerkschafter:innen der EVG und GDL fordern wir:
- Ein Ende der Militäroffensive der russischen Armee: sofortiger Abzug der Truppen und Ende der Bombardierungen!
- Keine Unterdrückung und Einschränkungen der Presse- und der Meinungsfreiheit in Russland, der Ukraine und EU! Sofortige Freilassung aller Kriegsgegner:innen! Keine Zwangrekrutierung in Russland und der Ukraine! Keine Verfolgung von Menschen, die den Kriegsdienst verweigern oder desertieren! Unterstützung des Aufbaus unabhängiger Gewerkschaften in Russland und in der Ukraine!
- Aufnahme aller Menschen, die fliehen, in die EU – nicht nur, wenn sie einen ukrainischen Pass haben!
- Rückzug von NATO-Truppen und Nein zur NATO-Osterweiterung, Auflösung der NATO!
- Brechen wir das zustimmende Schweigen, bzw. die Zustimmung für Sanktionen gegen die Bevölkerung durch unsere Gewerkschaften! Keine Sanktionen, keine Waffenexporte, keine Aufrüstung, keine Preiserhöhung! Stattdessen sollen EVG und GDL zusammen eine starke internationale Anti-Kriegsbewegung mit aufbauen und diese global ausweiten – das heißt notfalls auch: Arbeitsniederlegung und Streik gegen Waffenlieferungen, Truppentransporte Aufrüstung und Krieg!
- Rücknahme der 100 Milliarden-Ausrüstung der Bundeswehr – stattdessen: Geld für unsere Daseinsversorgung, wie z.B. eine echte Verkehrswende auf die Schiene!
- Kontrolle aller Güterzüge Richtung Osteuropa – kein Transport von weiteren Waffen! Keine arbeitsrechtlichen Maßnahmen für Kollegen:innen, die sich verweigern Rüstungstransporte zu beladen, wagentechnisch zu behandeln oder diese stehen lassen! EVG und GDL müssen ihre Mitglieder dazu ermutigen und aufrufen die Kriegsmaschine zu stoppen.
Gegen den Krieg – für die internationale Solidarität unter Kolleg:innen! Kommt zur Kundgebung
Eisenbahner:innen gegen den Krieg – eingeladen sind alle!
21.03.2022 / 16:00 Uhr, Berlin-Hauptbahnhof – Europaplatz
Initiative zur gewerkschaftsübergreifenden Vernetzung von Eisenbahner:innen: bahnvernetzung.de