Kostet das Semesterticket in Kassel bald über 1.000 Euro im Jahr?

10.06.2023, Lesezeit 3 Min.
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Foto: Mönch K36

Die Semesterbeiträge steigen und steigen. An der Uni Kassel wurden sie nun erneut erhöht, vor allem in Kombination mit dem Deutschlandticket, ist es unbezahlbar.

Man kann den Wecker danach stellen, dass die Semesterbeiträge immer teurer werden. 317,65 Euro bekommen die Studierenden an der Uni Kassel jedes Semester aus der Tasche gezogen. Letztes Semester waren die Beiträge noch acht Euro geringer. Nun will das Studierendenwerk fünf Euro mehr, und trotzdem werden die Portionen in der Mensa gefühlt immer kleiner und teurer. Auch der AStA erhöht seinen Beitrag erneut. Innerhalb eines Jahres wurde der AStA-Beitrag von neun auf 16,50 Euro erhöht. Eine Auskunft, die diesen drastischen Anstieg auch nur ein bisschen rechtfertigt, findet man nicht. Ein Anstieg der Leistungen oder Löhne ist auch nicht zu spüren. Statt einfach nur von oben herab die Beiträge zu bestimmen, braucht es wirklich demokratische Strukturen, die wirklich in der Lage sind, die Interessen der Studierenden zu vertreten.

Gleich geblieben ist hingegen das Semesterticket mit 153,11 Euro. Eine Summe, die sowieso schon unerträglich hoch ist, dafür dass man damit gerade mal nach Fulda und Paderborn kommt. Fahrten nach Frankfurt am Main oder Gießen sind ausgeschlossen, obwohl viele Studierende dort Familie haben. Immerhin gibt es nun aber die Option ein Deutschlandticket dazu zu buchen: „Für einen Aufschlag von 23,48 Euro pro Monat können Studierende ihr Semesterticket zum Deutschlandticket erweitern“, schreibt die Universität Kassel in einer Pressemitteilung. Die Semesterbeiträge inklusive Deutschlandticket kosten also 458,53 Euro im Semester, das sind 917,06 Euro im Jahr. Steigen die Semesterbeiträge weiterhin so stark an, sind ist die tausend Euro Marke im Jahr bald geknackt.

Auch die 458,53 Euro sind kein Pappenstiel. Für Studentische Hilfskräfte ist das in den allermeisten Fällen mehr als ein Monatslohn. Studierende müssen für mehr als zwei Monate pro Jahr für die Uni arbeiten, um studieren zu können und ein Deutschlandticket zu haben. Mit dem normalen Semesterticket können sie schließlich in vielen Fällen nicht mal ihre Familien und Freund:innen besuchen. Bezahlbarer öffentlicher Nahverkehr sieht anders aus. Während für die Aufrüstung der Bundeswehr hundert Milliarden zur Verfügung stehen, werden die Löhne von studentischen Hilfskräften seit Ewigkeiten nicht wirklich erhöht, während alles teurer wird. Gleichzeitig steigen Leistungsdruck und (unbezahlte) Arbeitszeiten. Dass die Studierenden immer größere finanzielle Sorgen haben, zeigt nicht zuletzt auch die Erhöhung der Zahlungen für den Härtefallfonds und den Notfonds im Semesterbeitrag.

Um uns das nicht länger gefallen zu lassen, müssen wir uns organisieren. Auch deshalb wollen wir mit Waffen der Kritik in Kassel aktiv werden. Wenn das Semesterticket an deiner Universität auch so teuer geworden ist, dann schick uns gerne einen Gastbeitrag.

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