Demo an Gerhart-Hauptmann-Schule gegen Rassismus
Da die Gerhart-Hauptmann-Schule am 11. Januar nächsten Jahres endgültig geräumt werden soll, kamen am Samstag rund 200 Demonstrierende zusammen, um auch gegen strukturellen Rassismus zu protestieren.
Die Kundgebung mit den ersten Redebeiträgen begann am Oranienplatz, wo vor genau fünf Jahren kämpferische Geflüchtete den Platz besetzten. Sie starten damit eine Bewegung, die viel Dynamik hatte und in dessen Zuge auch die leerstehende Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg besetzt wurde. Der damalige CDU-Innensenator Frank Henkel und die grüne Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann hatten keine bessere Antwort parat, als die Proteste mit brachialer Polizeigewalt zu attackieren. So wurde im Frühjahr 2014 nicht nur der Oranienplatz geräumt, sondern auch ein Großteil der Schule — mit den Mitteln reinster Repression, sodass ein ganzes Viertel um die Schule militarisiert wurde.
Als am 1. Juli 2014 der zweite Refugee Schul- und Unistreik stattfand, wurde die Demo gar nicht erst zur Schule durchgelassen, junge Schüler*innen wurden von der Polizei mit Schlagstöcken und Pfefferspray angegriffen.
Erinnerung und Zukunft
Doch der Protestmarsch am Samstag erinnerte nicht nur an diesen exemplarischen Kampf, der viele Jugendliche zum ersten Mal politisierte, sondern forderte auch zur Verteidigung der Schule auf. In den Reden wurde dabei immer wieder darauf verwiesen, dass der deutsche Staat keine progressive Rolle in der Bekämpfung des Rassismus hierzulande spielen kann. Die Demo, die auch von Black Lives Matter organisiert wurde, ging dabei über den Heinrichsplatz zur symbolträchtigen Schule, welches seitdem von vielen Securities überwacht wird.
Auch Kofi Shakur betonte in seiner Rede auf der Abschlusskundgebung, dass antirassistischer Kampf und Widerstand gegen den deutschen Staat Hand in Hand gehen und zusammen gedacht werden müssen. Denn es ist der deutsche Imperialismus, welches mit seinen Waffen- und Kriegsgeschäften für neues Leid sorgt. Es wird wichtig sein, sich dessen gegenwärtig zu sein, wenn der deutsche Staat mit seiner Polizei zum Angriff am 11. Januar ansetzen wird.